SkiDeutschland, Portrait 2020

Im Mai 2021 zog sich Agnes Reisch in Tschagguns (Österreich) einen Kreuzbandriss zu. Die Olympia-Saison 2021/2022 war dadurch Geschichte. Nach monatelangem Aufbau ist die 23-Jährige nun wieder zurück, hört aber ganz genau auf die Zeichen ihres Körpers. Bei der Deutschen Meisterschaft in Hinterzarten hat Skispringen-news.de-Redakteur Lars-Henrik Wacker mit Agnes Reisch nach dem Einzel-Wettkampf über die aktuelle Situation und den anstehende Wintersaison gesprochen.

Skispringen-news.de: Agnes, herzlichen Glückwunsch zum Vize-Meistertitel. Wie zufrieden bist du mit deiner Leistung?

Agnes Reisch: Ich bin zufrieden. Es war mein zweiter Wettkampf nach meiner Verletzung. Ich habe immer noch ein bisschen Probleme mit dem Knie und hab deshalb nicht alles im Sommer mitgemacht. Dafür bin ich aber dankbar, dass ich den Wettkampf mitmachen und mich zeigen konnte.

Skispringen-news.de: Wie muss man sich das Skispringen bei dir in diesem Sommer beziehungsweise Herbst vorstellen – sowohl körperlich als auch mental?

Agnes Reisch: Mal gut, mal schlecht. Am Anfang habe ich mir wenig Gedanken gemacht. Dann hat das Knie mal mehr gezwickt und auch der Kopf hat angefangen zum Nachdenken. Ich bin dann dran geblieben und irgendwann ging es wieder.

Skispringen-news.de: Lange Verletzungsphasen bringen ja die Möglichkeit, auch abseits der Schanze was zu verändern. Was hast du in der vergangenen Zeit noch gemacht?

Agnes Reisch: Also ich bin vom Schwarzwald ins Allgäu gezogen und wohne jetzt wieder in Missen-Wilhams. Ich starte für den WSV Isny, trainiere aber in Oberstdorf. Ansonsten bin ich im Zoll-Ski-Team und bin sehr dankbar, da aufgenommen worden zu sein, um eben den Leistungssport professionell ausüben zu können. Für den Kopf ist das eine ziemliche Sicherheit, wenn man weiß, da steht jemand hinter einem.

Skispringen-news.de: Was sind die Ziele für den neuen Winter?

Agnes Reisch: In der Comeback-Saison muss man erst mal schauen, wie’s dem Knie geht. Da gibt es noch ziemliche Unterschiede zwischen links und rechts. Mein Knie zwickt immer noch relativ oft und da muss ich einfach schauen. Ich möchte mich aber auf jeden Fall bei ein paar Weltcups zeigen und Spaß am Skispringen haben.

Skispringen-news.de: Dafür wünschen wir dir natürlich alles Gute – und dass das Knie hält. Vielen Dank für das Interview.


Zur Person:

Agnes Reisch (11. Oktober 1999) ist seit 2013 international als Skispringerin unterwegs. Ihr Debüt im Weltcup feierte die 23-Jährige am 30. Januar 2016 beim Weltcup in Oberstdorf. Darüber hinaus gewann die Springerin vom WSV Isny bei der JWM 2017 in Park City Gold im Teamspringen. Dazu kommen noch zwei mal Silber und Bronze (2017 und 2019) hinzu. Ein Kreuzbandriss zwang Agnes Reisch im Mai 2021 zu einer fast einjährigen Pause. Mittlerweile hat sich die Oberallgäuerin zurück auf die Schanze gekämpft.

Von Redaktion

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