Halvor Egner Granerud und Dawid Kubacki gehören zu den erfolgreichsten Skispringern der letzten Jahre. Doch hinter den Beiden liegt eine äußerst schwierige Wintersaison 2023/2024. Daher kommt nun die berechtigte Frage auf: gelingt ihnen 2024/2025 der Sprung zurück an die Weltspitze? Bei den Wettbewerben des Sommer Grand Prix haben sie in jedem Fall positive Ansätze gezeigt und sich damit einen zusätzlichen Antrieb für den Winter geholt.
Am 01.Januar 2024 postete Halvor Egner Granerud auf seinem Social Media Account ein Foto, was im Nachhinein auch bezeichnend für seine gesamte Wintersaison 2023/2024 sein sollte. Das Bild zeigt ihn nach dem ersten Durchgang des Neujahrsspringens in Garmisch-Partenkirchen zusammen mit Dawid Kubacki. Die beiden Topathleten aus Norwegen bzw. Polen verpassten damals den zweiten Durchgang der besten 30. Während Granerud als 31. ganz knapp ausschied, wurde Kubacki in diesem Wettbewerb 33. Es waren Regionen, in denen Beide während der letzten Jahre nie bzw. nur äußerst selten nach einem Ausrutscher oder einer Windlotterie zu finden waren, jedoch 2023/2024 zur Regelmäßigkeit wurden. Entsprechend kommentierte Granerud seinen Post über die Unterhaltung mit Kubacki während des zweiten Durchgangs am polnischen Container im Springerlager mit den Worten: „Die Zeiten ändern sich. Letztes Jahr teilten wir uns hier noch das Podium…“.
Aus den Sommer Grand Prix Wettbewerben können Beide positive Ansätze für die neue Weltcupsaison im Winter mitnehmen. Vor allem Granerud hinterließ beim letzten internationalen Vergleich in Klingenthal einen starken Eindruck. So beendete er die Einzelkonkurrenz als Dritter auf dem Podium und sicherte sich damit im starken norwegischen Team einen Platz im Mixed-Wettkampf am Folgetag. „Es war ein guter Tag für mich persönlich aber auch für unsere gesamte Mannschaft. Vier Leute unter den Top-10, zwei davon auf dem Podium sind ein starkes Ergebnis“, äußerte sich der Gesamtweltcupsieger der Jahre 2020/2021 sowie 2022/2023 gegenüber Skispringen-News.de sichtlich zufrieden.
Auf den Winter 2023/2024 angesprochen, führt der Norweger aus: „Ja, es war eine äußerst schwierige Saison für mich. In diesem Sommer habe ich aber sehr gut trainiert, hatte keinerlei körperliche Probleme und freue mich daher schon auf den Winter. Die WM in Trondheim wird hier für mich das größte Highlight werden und mein Ziel ist es, dort gut zu performen.“
Dawid Kubacki musste mit dem 28. Platz bei der Einzelkonkurrenz in Klingenthal gegenüber seinen vorherigen Auftritten im Sommer Grand Prix einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Den Polen werden allerdings die Wettbewerbe in Wisla und Hinzenbach antreiben, wo ihm jeweils der Sprung unter die Top-10 gelang.
„Ich habe leider am gesamten Klingenthal-Wochenende nicht meine besten Sprünge gezeigt. Daher bin ich enttäuscht, vor allem, weil ich weiß, was ich normalerweise in der Lage bin zu leisten. In den letzten Wochen habe ich eine weitaus bessere Performance gezeigt“, haderte Kubacki im Gespräch gegenüber Skispringen-News.de. Doch der Vierschanzentourneesieger 2019/2020 hatte hierfür auch eine Erklärung parat. „Wir haben einen anderen Ansatz gewählt als bei den vorherigen Springen und etwas ausgetestet. Das ist jedoch unter dem Strich nicht aufgegangen. Jetzt ist es wichtig, die positiven Dinge aus den anderen Sommer Grand Prix Veranstaltungen mitzunehmen und das Training zu Hause bestmöglich fortzusetzen.“
Auf seine Ziele für die neue Weltcupsaison angesprochen, äußert sich Kubacki wie folgt: „Für mich sind gute Sprünge immer das oberste Ziel. Es wird wichtig sein, sich wieder voll zu fokussieren, gleichzeitig aber auch die einzelnen Stationen zu genießen. Dann kommt der Spaß zurück, was es zusammen mit den Emotionen und dem Adrenalin einfach ausmacht.“