Beim Abschluss der Silvester-Tournee in Ljubno lag Freud und Leid besonders nahe beieinander. Während Eva Pinkelnig sich den Tagessieg und die goldene Eule für den Sieg der Gesamtwertung sicherte, verletzte sich Ursa Bogataj schwer am Knie. Aus deutscher Sicht bleibt immerhin die Freude über den ersten Podiumsplatz von Selina Freitag.
Die Österreicherin Eva Pinkelnig hat beim finalen Silvester-Tournee-Springen in Ljubno nichts anbrennen lassen und sich darüber hinaus den Tageserfolg gesichert. Die Weltcup-Gesamtführende zeigte zwei tadellose Sprünge auf 93,5 und 89,5 Meter und erzielte 253,4 Punkte. Drei Zähler dahinter landete die Norwegerin Anna Odine Ström, die bei 91,5 und 88 Metern landete. Nach ihren heftigen Problemen bei den Landungen am Vortag, war es ausgerechnet der Telemark im Finale, der Selina Freitag ihren ersten Podiumsplatz einbrachte. Die Deutsche sprang zweimal auf 88,5 Meter und erzielte 246 Punkte. Zwar scheiterte sie nach Coach-Entscheidung im Finale an der 95%-Marke, jedoch hatte dies letztlich keine negativen Folgen. Knapp am Podium vorbei schrammte Alexandria Louttit. Die Kanadierin blieb nach zwei Sprüngen auf 89 Meter nur sieben Zehntel hinter Freitag zurück. Rang fünf ging an die sehr konstante Slowenin, Nika Kriznar, die auf 92,5 und 87,5 Meter segelte. Sechste wurde die überraschend starke Lara Malsiner aus Italien mit Sprüngen auf 87 und 84 Meter.
DSV-Damen mit Licht und Schatten
Neben Selina Freitag zeigte einmal mehr auch Anna Rupprecht wieder eine sehr starke Leistung. Die 26-Jährige sprang auf 91,5 und 89 Meter, was zum siebten Platz reichte. Für Katharina Althaus lief es einen Tag nach ihrem Podiumsplatz nicht mehr optimal. Die Oberstdorferin kam nicht auf die nötige Höhe und musste sich nach Sprüngen auf 83 und 86,5 Meter mit Rang 13 begnügen. Luise Görlich konnte mit dem 22. Rang auch nicht an ihre zuletzt starken Leistungen anschließen. Pauline Hessler scheiterte als 31. knapp am Finaleinzug.
Österreicherinnen enttäuschen mannschaftlich
Bei den Damen zeichnete sich aus Sicht der Alpenrepublik das umgekehrte Bild zu den Männern beim Neujahresspringen ab. Diese sprangen mannschaftlich überragend, verfehlten jedoch das Podium. In Ljubno überzeugte jedoch einzig und alleine Eva Pinkelnig. Marita Kramer und Chiara Kreuzer platzierten sich mir 226,5 und 225,4 Zählern auf dem 16. und 17. Platz, was natürlich insbesondere für Erstere zu wenig ist. Jacqueline Seifriedsberger zeigte sich als 23. immerhin verbessert zur Qualifikation, stagniert in Summe aber auch ein wenig. Dies trifft ebenfalls auf Hannah Wiegele zu, die den Finaldurchgang verpasst hat.
Bogataj-Sturz wirft Schatten auf Silvester-Tournee
Bereits am Samstag hatte sich angekündigt, dass einige Damen enorme Probleme dabei haben, sicher auf dem Hang der Normalschanze von Ljubno zu landen. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis etwas gröberes passiert. Getroffen hat es dann ausgerechnet Olympiasiegerin Ursa Bogataj, die im ersten Versuch bei 89,5 Metern zu Fall kam. Die Slowenin blieb einige Zeit im Schnee liegen und hat sich laut ORF-Informationen einen Kreuzbandriss zugezogen. Ein bitterer Rückschlag für die Weltklasse-Springerin, die bereits Erfahrungen mit genau dieser Verletzung gesammelt hat.
Pinkelnig gewinnt Silvester-Tournee
In der Gesamtwertung der Silvester-Tournee behielt die Tagessiegerin Eva Pinkelnig natürlich die Oberhand. Mit 1030,3 Punkten gewann die 34-Jährige klar vor Anna Odine Stroem, die 1004 Zähler erreichte. Das Podium komplettierte Nika Kriznar. Die Slowenin sammelte 980,3 Zähler. Beste Deutsche im Ranking ist die viertplatzierte Selina Freitag (972,8 P.), die Katharina Althaus (970,9 P.) im letzten Springen übertrumpfte. Anna Rupprecht schaffte als Gesamt-Siebte die Rückkehr in die erweiterte Weltspitze, wohingegen der Weg für Görlich (18.) und Hessler (32.) noch ein wenig weiter wird.