Nach zahlreichen Absagen aufgrund der Corona-Pandemie steht derzeit nur noch ein Ort im diesjährigen Sommer-Grand-Prix-Kalender. Die Frauen springen am kommenden Samstag in Frenstat (Tschechien), für die Herren geht es am darauffolgenden Wochenende für zwei Einzelwettkämpfe ins polnische Wisla. Nun gibt es Bemühungen, zusätzliche Wettbewerbe in Norwegen zu arrangieren.
In der vergangenen Woche ist der Internationale Skiverband an den norwegischen Verband herangetreten, um die Organisation eines Wettkampfs im September anzufragen. Möglich wäre dies in Lillehammer, Trondheim oder am Midtstubakken in Oslo. „Wir überlegen nun, ob dies finanziert werden kann. Es gibt eine Reihe von Einschränkungen, die es schwierig machen, unmittelbar zuzusagen“, wird Präsident Erik Røste in der norwegischen Zeitung Aftenposten zitiert. Nicht nur die aktuelle Infektionslage, sondern auch die allgemeine wirtschaftliche Situation des Verbands spiele eine Rolle.
FIS-Renndirektor Sandro Pertile bestätigte diese Überlegungen gegenüber skijumping.pl. Die FIS habe das Ziel, einen Teil der ausgefallenen Wettkämpfe noch zu ersetzen. Allerdings sei dies in der Kürze der Zeit und unter den derzeitigen Rahmenbedingung eine sehr schwierige Aufgabe. Eine Entscheidung soll noch in dieser Woche fallen. In jedem Fall bleibe es aber dabei, dass in diesem Jahr kein Gesamtsieger des Sommer-Grand-Prix gekürt werde.
SGP in Frenstat ohne Italienerinnen, Wettkämpfe in Rasnov verschoben
Der Wettkampf der Frauen in Frenstat am Samstag ist unterdessen gesichert. In Tschechien bestehen derzeit keine strengen Test- oder Quarantäne-Bestimmungen für Einreisende aus den Ländern, die am Wettkampf teilnehmen. Das Springen findet ohne Zuschauer statt, in vielen Bereichen muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden und die Teams werden gebeten, sich nur im Hotel und an der Schanze aufzuhalten. Nicht an den Wettkämpfen teilnehmen können die Italienerinnen: Der italienische Verband (FISI) sprach ein generelles Wettkampfverbot für seine Athleten bis zunächst Ende August aus, das nun jedoch sogar bis zum 15. Oktober verlängert wurde.
Auch Continentalcup und FIS-Cup sind von weiteren Änderungen betroffen. Die Wettkämpfe im rumänischen Rasnov, ursprünglich für Ende August und Anfang September geplant, wurden vorerst in den Oktober verschoben. Allerdings steht auch dieser Termin aufgrund des Infektionsgeschehens vor Ort und der damit einhergehenden Reisebeschränkungen bereits wieder auf der Kippe. Hier soll bis Ende August eine endgültige Entscheidung getroffen werden.
Quellen: Aftenposten, skijumping.pl, FISI