Eine Woche nach den Herren sind auch die besten Skispringerinnen der Welt im russischen Nizhny-Tagil am Start. Am Donnerstagnachmittag standen die ersten beiden Trainingsdurchgänge von der Normalschanze an, ehe es im Rahmen der Qualifikation um den Sprung unter die besten 40 geht. Den besten Eindruck hinterließ wenig überraschend Marita Kramer (AUT). Bei den DSV-Damen zeigte sich insbesondere Katharina Althaus in einer guten Frühform.
Wer in diesem Jahr ganz oben stehen möchte, muss allem voran an Marita Kramer vorbei. Die derzeit wohl stärkste Springerin der Welt untermauerte ihre Favoritenrolle mit zwei ersten Plätze im Training. Die Österreicherin erzielte Weiten von 92,5 und 93 Metern und verwies ihre Konkurrenz auf die Plätze. Am ehesten kann der 21-Jährigen vermutlich die Gesamtweltcup-Gewinnerin des Vorjahres, Nika Kriznar (SLO), Paroli bieten. Mit 91,5 Meter blieb sie im ersten Sprung nur 0,8 Punkte hinter Kramer. 89 Meter im zweiten Durchgang bedeuteten erneut Rang zwei, allerdings betrug der Rückstand hier schon 8,3 Punkte.
Sara Takanashi präsentierte sich etwas wechselhaft und ließ nach 89 Metern und Rang drei nur 82 Meter und Rang elf folgen.
Sommer-Königin Ursa Bogataj konnte nicht ganz vorne mitspielen, blieb mit den Plätzen neun und fünf jedoch im erweiterten Bereich der besten. Weltmeisterin Ema Klinec machte es ein wenig besser und kam auf den Plätzen vier und sieben ein.
Althaus zweimal in den Top-5
Die deutschen Springerinnen kamen ordentlich in den Weltcup-Winter. Katharina Althaus deutete im ersten Sprung an, dass sie Kontakt zur Weltspitze hat und belegte mit 85 Metern den fünften Platz. Nach eher dürftigen Leistungen im Sommer-Grand-Prix meldete sich auch Anna Rupprecht zurück. Die Mixed-Weltmeisterin erreichte mit 80 Metern einen guten zwölften Rang. Selina Freitag präsentierte sich als 22. hingegen zunächst etwas hinter der Sommer-Performance. Ebenfalls noch Luft nach oben offenbarten Juliane Seyfarth, Pauline Hessler und Luisa Görlich, die auf den Positionen 25, 30 und 31 einkamen.
Im zweiten Trainingsdurchgang lieferten die DSV-Adlerinnen einen noch etwas besseren Gesamteindruck. Vorzeige-Springerin Katharina Althaus zeigte sich mit 88 Metern und Rang vier erneut auf Schlagdistanz. Juliane Seyfarth zeigte sich im Vergleich zum ersten Sprung mit 80 Metern und Platz 13 ebenfalls viel besser im Schwung. Selina Freitag (81 Meter), Pauline Hessler (79,5 Meter), Anna Rupprecht (78,5 Meter) und Luisa Görlich (77 Meter) belegten die Ränge 17, 20, 21 und 25. Insbesondere mit der mannschaftlichen Geschlossenheit kann der neue Bundestrainer (Maximilian Mechler) also durchaus zufrieden sein. Keine deutsche Athletin sollte mit der Qualifikation für den ersten Wettbewerb Probleme haben.
ÖSV-Damen mit gutem Start
Neben der überragenden Marita Kramer zeigten sich auch andere Österreicherinnen gut in Form. Daniela Iraschko-Stolz war mit Sprüngen auf 83,5 und 89 Meter (Rang drei und sieben) bei der Musi dabei. Eva Pinkelig steigerte sich im zweiten Sprung von Rang 14 auf fünf. Ein ganz starkes Comeback legte auch Jacqueline Seifriedsberger hin, die sich nach 18 Monaten Wettkampfpause zweimal unter den Top-10 (8. und 10.) platzieren konnte. Chiara Hölzl knüpfte hingegen an ihre mäßige letzte Saison an und kam nur auf den Plätzen 14 und 19 ein.