Die Siegerin im Damen-Wettkampf von Willingen (GER) heißt Sara Marita Kramer. Die Österreicherin gewinnt vor Katharina Althaus (Deutschland) und Ema Klinec (Slowenien). Der Wettkampf wurde aufgrund der schwierigen Windverhältnisse bereits nach einem Durchgang beendet.
Es war von Beginn an kein leichter Start auf der Großschanze im hessischen Upland. Schwierige Windböen – samt amtlicher Unwetterwarnung – sorgten immer wieder für Unterbrechungen. Und so wurde es für die 28 Athletinnen bei ihrem ersten Wettkampf in Willingen auch eine Nervenprobe bei nass-kalten Verhältnissen. Doch Sara Marita Kramer zeigte, dass sie mit den Umständen zurecht kam. 123,5 Meter (80,2 P.) bei schlechteren Bedingungen reichten am Ende zum Sieg für die 20-Jährige, die selbst sichtlich erstaunt über das Ergebnis war. Denn Katharina Althaus segelte auf 126,5 Meter (77,1 P.) und bekam auch die besseren Haltungsnoten. Doch weil die 25-Jährige bessere Windbedingungen hatte, reichte es nur zum zweiten Platz hinter Kramer. „Der Sprung war einer meiner besseren. Es war heute nicht einfach und die richtige Entscheidung, dass wir es bei einem Durchgang belassen haben, gerade so kurz vor Olympia“, bilanzierte Althaus im ZDF. Rang drei ging an die Slowenin Ema Klinec (127 m; 72 P.).
Selina Freitag stürzt heftig
Doch für den größten Aufreger sorgte Selina Freitag. Die 20-Jährige kam in ihrem Versuch schwer zu Sturz. Schon bei der Landung überkreuzten sich die Skier, weshalb die Sächsin zu Fall kam und mehrmals auf den Hang knallte. Erst nach Minuten konnte Selina Freitag den Auslauf eigenständig, aber sichtbar erschüttert, verlassen. Zur Vorsorge musste die Springerin der SG Nickelhütte Aue ins örtliche Krankenhaus. DSV-Pressesprecher Florian Schwarz gab im ZDF Entwarnung: „Sie ist mit dem Kopf aufgeschlagen, aber nur mit Schürfwunden davon gekommen. Selina hat einen ordentlichen Schreck bekommen. Es scheint aber nichts Schlimmeres zu sein.“ Rang 28 ist daher nur eine Randnotiz.
Kein guter Tag für den DSV
Insgesamt war der Wettkampf keine gute Generalprobe für die anstehenden Winterspiele in Peking. Juliane Seyfarth belegte den 16. Rang. Pauline Heßler kam mit der Anlage nicht zurecht und belegte mit null Punkten den 24. Platz – zusammen mit drei weiteren Athletinnen, darunter Selina Freitag. Entsprechend bedient war die 23-Jährige: „Das nervt mich schon, dass ich die Schanze noch nicht begriffen habe.“
ÖSV mit Schwierigkeiten – Eva Pinkelnig sauer
Trotz des Sieges von Kramer war der Tag für die Österreicherinnen im Vergleich zu anderen Saison-Wettkämpfen eher bescheiden. Jaqueline Seifriedsberger schaffte als Neunte den Sprung in die Top Ten. Chiara Kreuzer belegte Rang 12. Richtig bitter wurde es für Eva Pinkelnig als 24. Sie beendete den Wettbewerb mit null Punkten. Sichtlich bedient zeigte sich die 33-Jährige nach ihrem Versuch: „Nach dem Sturz von Selina hätte ich es lassen sollen. Die Bedingungen waren irregulär. Das ist keine Werbung für das Damen-Skispringen.“
Neue Chance am Sonntag
Am Sonntag geht es für die Damen erneut auf die Mühlenkopfschanze. Ab 9 Uhr ist der Prolog geplant, ehe ab 10 Uhr der eigentliche Wettkampf beginnt.