Mit einem Doppelsieg durch Halvor Egner Granerud und Stefan Kraft hat ein tolles Ruka-Wochenende einen grandiosen Abschluss geliefert. Für einen weiteren Paukenschlag sorgte aber auch der Japaner Naoki Nakamura, der überraschend, aber verdient das Podium komplettierte. Aus deutscher Sicht wusste ein Trio zu gefallen.

Was für ein Zweikampf! Stefan Kraft (AUT) und Halvor Egner Granerud (NOR) haben sich auf einem Top-Niveau duelliert und mit jeweils 304,5 Punkten einen geteilten Sieg eingefahren. Kraft sprang auf 140 und 147 Meter, wohingegen Granerud, nach seinem Schanzenrekord in der Quali auf 139 und 145 Meter kam. Nach einem kollektiven japanischen Debakel am Vortag, konnte Naoki Nakamura ein echtes Highlight setzen und mit 294,9 Punkten sensationell auf Rang drei Springen. Der Überraschungsmann erzielte Weiten von 144 und 139,5 Metern.

Mit 0,3 Punkten hinter Nakamura, segelte Vortages-Sieger Anze Lanisek am Podium vorbei. Der Slowene konnte mit 139 Metern im Finale nicht ganz an seine 145 Meter aus Durchgang eins anschließen. Piotr Zyla erzielte mit Sprüngen auf 138 und 139 Metern den fünften Rang und bestätigte seine gute Form. Dies ist dem Sechstplatzierten, Dawid Kubacki, im Finale nicht gelungen. Der Pole fiel nach 145,5 Metern und Rang eins mit 130 Metern noch auf den sechsten Platz zurück.

DSV-Team mit Licht und Schatten

Das deutsche Team zeigte sich erstmals in dieser Saison mit drei Mann in den Top 10. Mit einem grandiosen Final-Sprung auf 143 Meter verbesserte sich Andreas Wellinger von Rang 17 auf den siebten Platz und zeigte sich demnach erstmals so stark wie im Sommer. “Es war definitiv eine deutliche Steigerung. Ich habe in der Quali mit einer ziemlichen Gurke angefangen, im ersten Durchgang war es ok und im Finale war es der erste richtige Skisprung. Da war ordentlich Druck auf der Kante und dann fliegt es sich natürlich leichter“, zeigte sich Wellinger erleichtert.
Nur 1,6 Punkte hinter dem besten Deutschen des Tages, reihte sich Pius Paschke (132,5/139,5 Meter/276,2 P.) auf dem achten Platz ein. Markus Eisenbichler zeigte zwei konstante Sprünge auf 137,5 und 136 Meter und wurde mit 275 Punkten Zehnter. Constantin Schmid zeigte sich im Vergleich zum Vortag verbessern, wenngleich er nach guten 133,5 Meter nur 124,5 Meter im Finale folgen ließ. Mit 246,1 Punkten landete das Geburtstagskind auf Rang 21. Stephan Leyhe hatte Pech mit dem Wind, sprang nur auf 123,5 Meter und schied auf Rang 32 liegend nach Runde eins aus. Gleiches Schicksal erlitt völlig überraschend auch Karl Geiger, der nach einem furiosen Quali-Sprung deutlich zu spät absprang und bereits bei 122,5 Metern landete. Rang 33 war die bittere Konsequenz für den Oberstdorfer.
Demnach fiel auch das Fazit der Trainers gemischt aus.
“Wir haben uns deutlich steigern können. Es sind nicht alle Dinge nach Plan gelaufen, aber wir haben einen super Sprung gesehen von Karl Geiger in der Qualifikation. Leyhe hat es auch gut gemacht in der Quali, leider haben beide ihre Sprünge nicht wiederholen können“, erklärte Bundestrainer Horngacher gegenüber dem DSV. Im Finale haben wir von Andi Wellinger einen Top-Sprung gesehen und hatten drei unter den Top 10. Wir können zufrieden sein, haben aber noch einiges zum arbeiten“, fügte er hinzu.


Österreicher mannschaftlich geschlossen

Die Österreicher kamen zwar abgesehen von Stefan Kraft nicht ganz an die Weltspitze heran, zeigten jedoch ein starkes Mannschaftsergebnis. Hervorzuheben ist dabei einmal mehr Youngster Daniel Tschofenig, der nach Sprüngen auf 138,5 und 134 Meter punktgleich mit Paschke Achter wurde. Manuel Fettner, Jan Hörl und Michael Hayböck kamen geschlossen auf den Positionen 11,12 und 13 ein. Philipp Aschenwald erzielte als 27. Punkte, wohingegen Francisco Mörth nach einem Sturz in der Qualifikation scheiterte.

Ergebnis 2. Einzelspringen

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