Andreas Wellinger gewinnt die Wasserspiele von Willingen und versetzt das Publikum in einen Rausch. Ryoyu Kobayashi springt auf Rang zwei. Für Gregor Deschwanden gibt es den nächsten Podestplatz.

Es war eine Regenschlacht in zwei Akten. Nachdem bereits am Samstag die Witterungsverhältnisse in Willingen Athleten als auch Zuschauern Alles abverlangten, fiel auch der Sonntag regelrecht ins Wasser. Am Ende behielt aber einer die Nerven: Andreas Wellinger holt sich den Tagessieg in Willingen. Der Olympiasieger von 2018 liegt nach dem ersten Durchgang nach einem Sprung auf 139 Meter auf Rang sieben und katapultiert sich mit einem Satz auf 149 Meter im Finale an die Spitze des Feldes und kann von seinen Konkurrenten nicht mehr eingeholt werden. Ekstase im Upland!

Zweiter wird Wellingers Dauer-Rivale Ryoyu Kobayashi. Der Vierschanzentournee-Sieger springt 144,5 und 146 Meter weit und muss sich nur um zwei Punkte dem Sieger geschlagen geben. Für den Schweizer Gregor Deschwanden sind die deutschen Schanzen ein gutes Pflaster. Nach seinem Podestplatz in Klingenthal holt sich der 32-jährige in Nordhessen nach Sprüngen auf 145 und 152 Meter einen erneuten Platz auf dem Podium.

Daniel Tschofenig zeigt sich nach seiner Rückkehr in das österreichische Weltcup-Team stark verbessert. Weiten von 137,5 und 151 Meter sichern dem Achomitzer den vierten Rang. Marius Lindvik, der die heutige Qualifikation für sich entscheiden konnte, zeigt einen starken Wettbewerb und wird nach Weiten von zweimal 142 Metern guter Fünfter.

Zajc erlebt beinahe Deja-Vu

Der Gesamtweltcup-Führende Stefan Kraft rehabilitiert sich nach seinem Ausfall vom Samstag, als er nur 39. wurde zum zweiten Wettbewerb am Sonntag wieder und belegt Rang sechs (141 und 143m; 222,3 P.). Den Hut muss man definitiv vor Timi Zajc im Finaldurchgang ziehen. Der Slowene, der im vergangenen Jahr in Willingen spektakulär auf 161,5 Meter gesegelt war und eine schwere Verletzung verhindern konnte, musste erneut sein ganzes Können unter Beweis stellen und setze im Finaldurchgang erst bei 153 Metern zur Landung an – bei der er auf einen Telemark verzichtete. In der Endabrechnung belegt der Bronzemedaillen-Gewinner der Skiflug-WM vom Kulm einen starken siebten Rang.

Zniszczol kann Führung nicht behaupten

Aleksander Zniszczol aus Polen hatte nach dem ersten Durchgang nach einem Sprung auf 146 Meter, bei dem er aber nur 12,6 Windpunkte abgezogen bekam – also deutlich weniger als seine Kontrahenten – das Feld mit großem Vorsprung angeführt. Am Ende kann der 30-jährige diese Glanzleistung nicht wiederholen und fällt nach seinem Finalsprung auf 130,5 Meter noch auf Rang acht zurück. Dennoch eine gute Leistung für die zuletzt gebeutelten Polen.

Roman Koudelka (Tschechien) macht einen starken Wettkampf und wird am Ende mit Rang neun belohnt. Vor allem sein zweiter Sprung auf 145 Meter bringen den 34-jährigen noch von Rang 15 auf neun nach vorne. Ren Nikaido (Japan) beschließt als Zehnter die Top Ten.

Stephan Leyhe landet bei seinem Heimwettkampf knapp neben den besten 10 und wird Elfter. Pius Paschke landet auf Rang 25. Philipp Raimund reiht sich direkt hinter seinem Landsmann auf der 26 ein. Karl Geiger verpasst als 31. um 0,3 Punkte den Finaleinzug. Für den Oberstdorfer nach dem verpassten Finale am Samstag ein weiterer Rückschlag.

Für den Weltcup-Tross geht es in der nächsten Woche nach Übersee. In Lake Placid (USA) finden dann neben einem Super-Team-Wettbewerb auch zwei Einzelwettkämpfe statt.

Offizielles Resultat

Quelle: FIS

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