In dominierender Manier und mit einem neuen Schanzenrekord von 155,5 Metern sicherte sich Johann Andre Forfang den Sieg auf der Mühlenkopfschanze in Willingen vor Royoyu Kobayashi und Kristoffer Eriksen Sundal.


Es war ein äußerst emotionaler Tag für Team Norwegen, bei dem am Ende vor allem bei Tagessieger Forfang kein Auge trocken blieb. Die Norweger durften dank ihm und Kristoffer Eriksen Sundal ein Doppelpodium feiern. Dieser wurde Dritter, dazwischen platzierte sich nach einer phänomenalen Aufholjagd im zweiten Durchgang der Japaner Royoyu Kobayashi.

Johann Andre Forfang siegt dominant
Johann Andre Forfang kam mit Weiten auf 144,0 und 155,5 Metern auf eine Gesamtpunktzahl von 252,7. Der zweite Sprung bedeutete auch den neuen Schanzenrekord in Willingen. Kobayashi (221,7 Pkt.) verbesserte sich nach seinem zweiten Versuch auf 148,0 Meter noch von Platz 15 auf Rang zwei, lag aber dann deutlich hinter dem Sieger. Im ersten Durchgang kam er lediglich auf 128,0 Meter. Auch Sundal (219,9 Pkt.) konnte sich im zweiten Sprung dank 150,0 Metern deutlich verbessern und damit seine erste Podiumsplatzierung im Weltcup erspringen. Er lag nach 138,0 Metern zur Halbzeit noch auf Rang 9.

Wechselhafte Bedingungen = viele Überraschungen
Generell gab es durch wechselnde Bedingungen und immer wiederkehrender Probleme mit der Anlaufspur doch sehr große Sprünge bei den Platzierungen, sowohl in die positive als auch in die negative Richtung. Durchaus überraschend lag nach Durchgang eins auch der Finne Antti Aalto (147,5/128,0m) in Führung, die er nicht verteidigen konnte und am Ende noch auf Rang 14 zurückfiel. Ähnlich erging es Aleksander Zniszczol (145,5/130,0m, 210,7 Pkt.), der nach Runde eins auf Rang drei lag, aber ebenso wie Aalto weit zurückfiel, sich jedoch noch über den achten Platz freuen durfte.

Kraft und Zajc ohne Finalteilnahme
Die österreichische Mannschaft zeigte eine starke Team Leistung. Bester wurde Michael Hayböck (141,0/136,0m, 215,7 Pkt.) als Vierter. Daniel Tschofenig (140,5/137,0m, 213,9 Pkt.) wurde Sechster und auch Manuel Fettner (135,5/144,0m, 212,7 Pkt.) konnte als Siebter eine Top Ten Platzierung einfahren. Nicht so gut wie für seine Teamkollegen lief es dagegen für den Gesamtweltcupführenden Stefan Kraft, der sich nach einem Versuch auf 122,0 Meter nicht für den Finaldurchgang qualifizieren konnte und damit das erste Mal seit Wisla 2020 nicht an einem Finale teilnahmen durfte. Dieses Schicksal ereilte unter anderem auch Timi Zajc aus Slowenien, der 47. wurde.


Die starken Flieger aus Slowenien schwächelten generell an diesem Samstag ein wenig, Domen Prevc (135,0/146,0m, 215,6 Pkt.) wurde hier Bester als Fünfter. Teamkollege Lovro Kos (131,5/135,0m, 206,4 Pkt.) wurde Zehnter. Peter Prevc lag nach Durchgang eins noch aussichtsreich auf ein eventuelles Podium auf Rang vier, fiel dann aber nach einem schwachen Sprung auf 122,0 Meter noch auf den 20. Platz zurück. Der Finne Niko Kytosaho (133,5/145,0, 209,0 Pkt.) zeigte auch nach dem Kulm, dass er die großen Schanzen liebt und verbesserte sich noch von Platz 20 auf den neunten Rang.

Schwieriger Tag für die DSV Adler
Aus deutscher Sicht lief der Tag mit Sicherheit suboptimal und man dürfte wenig zufrieden damit sein. Lokalmatador Stephan Leyhe wurde 15. und war damit bester Deutscher, dicht gefolgt von Andreas Wellinger auf Rang 17, der von Rang sieben noch zehn Plätze nach hinten gespült wurde. Ansonsten konnte nur Pius Paschke als 26. noch Punkte sammeln, während Philipp Raimund, Karl Geiger und Felix Hoffmann die Segel schon nach Runde eins streichen mussten.


Am morgigen Sonntag steht auf der Mühlenkopfschanze ein weiterer Einzelwettkampf um 16:10 Uhr an, davor geht es um 14:30 in die Qualifikationsrunde.

Werbung