Domen Prevc stellte in Vikersund erneut seine Flugkünste unter Beweis und gewinnt das zweite Fliegen von der größten Schanze der Welt. Auf Platz zwei landete Andreas Wellinger, der sich gleichzeitig über den Gesamtsieg der Raw Air freuen darf. Ryoyu Kobayashi wird sowohl im Tages- als auch im Raw Air-Klassement Dritter.
Prevc nach Verschiebungen überragend, Titel an Wellinger
Aufgrund schwieriger Windbedinngen mussten die Skiflieger lange auf ihren Einsatz warten. Nach dem Abbruch der Qualifikation und mehreren Verschiebungen startete der Wettkampf erst um 17:15 Uhr. Obwohl letztlich nur ein Durchgang durchgeführt wurde, sollte sich das Warten lohnen, da gerade nach hinten raus tolle Flüge geboten wurden.
Den Flug des Tages, der gleichzeitig zum Tagessieg reichte, lieferte Domen Prevc. Der Slowene ließ sich vom gestrigen Sturz nicht beeindrucken und segelte auf 247,0 Meter. Dafür gab es 214,5 Punkte und den Tagessieg. Außerdem rangiert der Weltmeister von Trondheim im Skiflug Weltcup weiterhin auf Platz eins, sodass er sich in dieser Form durchaus Hoffnungen auf die kleine Kristallkugel machen darf.
Während Domen Prevc noch auf einen weiteren Titel wartet, ist es Andreas Wellinger am Sonntag gelungen, einen Titel zu holen. Wenngleich der Raw Air Titel nicht mit dem Prestige der Tournee oder der WM verbunden ist, ist es dennoch gerade finanziell ein toller Erfolg für Wellinger und das DSV-Team. Mit 230,5 Metern und 199,2 Punkten war der Mann vom SC Ruhpolding nicht allzu weit hinter Prevc, sodass der Raw Air Titel nach Deutschland geht.
Komplettiert wurde das Podium vom Japaner Ryoyu Kobayashi, der auch auf der Norwegen-Tour seine gute Form bestätigen konnte. Kobayashi flog auf 222,0 Meter, die ihm 191,2 Punkte brachten. Somit darf sich Kobayashi nicht nur über ein gelungenes Tagesergebnis, sondern auch über eine erfolgreiche Raw Air freuen.
Überraschungen und tolle Weiten in den Top Ten, Hörl noch im Rennen
Knapp verpasst wurde das Podest von Stefan Kraft. Der Österreicher lieferte mit 228,5 Metern zwar eine beeindruckende Weite, doch aufgrund des besseren Windes, blieb Kraft hinter den ersten drei Springern zurück. Gleiches galt für Anze Lanisek auf der fünf mit 230,5 Metern, der ebenfalls überzeugend performte.
Dahinter geht Platz sechs an Jan Hörl, dessen Chancen auf den Gewinn des Gesamtweltcups weiter steigen. Hörl liegt in der Gesamtwertung immer noch 94 Punkte hinter Landsmann Tschofenig, doch auch in Vikersund konnte Hörl einige Punkte gut machen. Im Kampf um die große Kristallkugel bahnt sich ein spannendes Duell an.
Die weiteren Plätze in den Top Ten waren teilweise etwas überraschend. Eine dieser Überraschungen war der Schweizer Gregor Deschwanden. Nach einem durchwachsenen Februar fand Deschwanden beim Skifliegen wieder in die Spur. Das wurde heute mit Rang sieben belohnt.
Auch Altmeister Manuel Fettner darf weiterhin nicht abgeschrieben werden. Mit Platz acht bewies der Routinier des ÖSV, dass auch im hohen Alter noch weite Flüge möglich sind.
Mit Yukia Sato auf der Neun hätten wohl die wenigstens gerechnet. Dennoch war die Rückkehr des Japaners in die Top Ten kein Zufall, da Sato einen starken Flug ablieferte.
Karl Geiger, der auf Platz zehn landete, darf mit der Raw Air insgesamt zufrieden sein. Das Highlight des Oberstdorfers war sicherlich der dritte Platz von Oslo.
Nicht alle DSV-Adler top, spannendes Finale bahnt sich an
Die weiteren deutschen Athleten konnten am Sonntag leider nicht überzeugen. Bei Pius Paschke auf Platz 25 und Philip Raimund auf Platz 30 waren eher wieder Rückschritte zu beobachten. Auch Markus Eisenbichler verpasste es, an den guten Samstag anzuknüpfen und landete auf Platz 34 außerhalb der Punkte.
Da Daniel Tschofenig mit Platz 15 erneut hinter seinen Möglichkeiten zurückblieb, ist das gelbe Trikot zum Ende der Saison nochmal in höchster Gefahr. Ein Einzel in Lahti am nächsten Wochenende und zwei Wettbewerbe in Planica zum Abschluss der Saison werden Aufschluss darüber liefern, wer sich am Ende König der Saison 2024/25 nennen darf.