Nach dem Aufgalopp am Freitag wird es beim Mannschaftsspringen am Samstag zum ersten Mal richtig ernst. Ab 16 Uhr wird sich zeigen, welches Team über den Sommer besonders gut gearbeitet und schon jetzt in Topform ist. Nach den bisherigen Eindrücken habe sich drei Mannschaften herausgebildet, die vermutlich die besten Karten in der Hand haben. Doch auch dahinter lauert ein gefährlicher Außenseiter.
Deutschland, Österreich oder Polen? Der Sieg beim Teamspringen wird am Samstagnachmittag definitiv über die drei Nationen laufen. Das DSV-Team startet wenig überraschend in der Besetzung Constantin Schmid, Pius Paschke, Karl Geiger und Markus Eisenbichler. Während sich Schlussspringer Eisenbichler und Karl Geiger bereits glänzend präsentiert haben, steht hinter den beiden ersten Springern noch ein kleines Fragezeichen. Für den Platz ganz an der Spitze müsste wohl insbesondere Constantin Schmid noch ein wenig zulegen. Denn die Alpenrepublik schart schon mit den Hufen und will sich für die letztjährige knappe Niederlage im Nationencup revanchieren. Das ÖSV-Team wird mit Michael Hayböck, Phillip Aschenwald, Daniel Huber und Stefan Kraft an den Start gehen. Wie ausgeglichen das Team von Andeas Widhölzl ist, zeigt die Tatsache, dass Jan Hörl als Qualifikations-Elfter keinen Platz im Team ergattern konnte. Im Kampf um den Sieg wird Österreich jedoch auch einen starken Stefan Kraft brauchen. Mit Rang eins im ersten Training sowie Rang 22. in der Qualifikation fehlte diesem noch etwas die Konstanz. Mit auf dem Zettel muss man definitiv auch die Polen haben. Neben den überragenden Quali-Sieger Kamil Stoch, werden selbstredend auch Dawid Kubacki und Piotr Zyla im Team stehen. Doch die Polen haben in der Vergangenheit häufig erfahren müssen, dass auch der beste Wagen auf drei Rädern meist nicht als erster ins Ziel kommt. Diesmal liegt es an Klemens Muranka, die Polen unfallfrei ganz nach oben aufs Podest zu bringen. Mit den Rängen fünf und acht im Training präsentierte sich der 26-Jährige jedoch überraschend stark. Mit einem Sprung, wie in der Qualifikation, bei der Muranka 28. wurde, dürften sich die Lokalmatadoren jedoch wohl nicht erlauben. So gibt es mit Japan noch eine Art Geheimfavorit. Mit Yukia Sato hat bereits ein Springer als Quali-Zweiter bewiesen, dass er schon jetzt in Top-Form ist. Zwar präsentierte sich Kobayashi noch nicht so stark, so kann der Gesamtsieger aus der Saison 2018/19 leistungstechnisch jederzeit explodieren. Mit Daiki Ito präsentierte sich ein erfahrener Teamspringer ebenfalls sehr konstant. Das Sorgenkind der Japaner ist Junshiro Kobayashi, der bislang noch keine guten Sprünge zeigen konnte.
Norweger und Slowenien schwächeln: Wisla bislang kein gutes Pflaster für Fliegertypen
Erstmal als Außenseiter gehen die Norweger und Slowenen ins Teamspringen. Alexander Stöckl wirft die einzige positive Überraschung, Halvor Egner Granerud als Schlussspringer ins Rennen. Daniel-André Tande, Robert Johansson und Marius Lindvik werden sich im Vergleich zur Qualifikation noch steigern müssen. Dies gilt auch für alle vier Slowenen. Diese werden mit Timi Zajc, Anze Lanisek, Peter Prevc und Ziga Jelar versuchen, den schlechten ersten Eindruck geradezubiegen. Jedoch sieht es ganz danach aus, dass die Anlage in Wisla den Flieger-Nationen Norwegen und Slowenien weniger entgegenkommt.
Neben den „großen 6 Nationen“ werden am Samstag auch die Tschechen, Schweizer und Russen an den Start gehen. Vor allem die Tschechen und Schweizer haben nach einem schwachen Quali-Tag einiges gutzumachen. Fehlen werden dagegen die Finnen. Die einstige Top-Nation wird erst beim Heim-Weltcup in Ruka an den Start gehen.
Quelle: FIS