Foto: Julia Piątkowska / Skoki Polska

Das norwegische Damenteam bejubelt bei der Heim-WM in Trondheim die Goldmedaille. Am Ende setzten sich die Norwegerinnen beim Teamspringen auf der Normalschanze souverän durch. Österreich darf sich über Silber freuen, Bronze geht an das Team aus Deutschland.

Norwegen siegt, Stroem überragt
Im Teamwettkampf der Damen konnte sich das Skisprungteam aus Norwegen die erste Goldmedaille bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft im heimischen Trondheim sichern. Das norwegische Damenteam, bestehend aus Anna Odine Stroem, Ingvild Synnoeve Midtskogen, Heidi Dyhre Traaserud und Eirin Maria Kvandal, brachte es in der Endabrechnung auf 904,5 Punkte und fuhr somit souverän den Sieg ein. Insbesondere Anna Odine Stroem konnte überzeugen. Stroem, die bereits gestern Bronze im Einzel holte, sprang in beiden Durchgängen über 100 Meter (100,5 und 102,0 Meter). Aber auch Stroems Teamkolleginnen performten stark. Mit Weiten von 98,5 und 95,0 Meter zählte Eirin Maria Kvandal ebenfalls zu den besten Einzelspringerinnen im Feld. Die Newcomerinnen Ingvild Synnoeve Midtskogen und Heidi Dyhre Traaserud sprangen in beiden Durchgängen solide und vermieden jegliche Ausreißer nach unten. Gleichzeitig war es das erste Mal überhaupt, dass Norwegen das Teamspringen der Damen bei einer Nordischen Ski-WM gewinnen konnte.

Silber für solide Österreicherinnen
Das ÖSV-Team um Lisa Eder, Julia Mühlbacher, Jacqueline Seifriedsberger und Eva Pinkelnig lag letztlich mit insgesamt 885,1 Punkten fast 20 Punkte hinter den Siegerinnen aus Norwegen. Dabei hatten sich die Österreicherinnen nicht viel vorzuwerfen, da alle Athletinnen auf vernünftigem Niveau sprangen. Allerdings fehlten dem ÖSV-Team die absoluten Topsprünge, wie sie etwa Anna Odine Stroem zeigte. Deshalb blieb das Team aus Österreich zwar permanent in Schlagdistanz, doch eine richtige Attacke auf Norwegen blieb am Ende aus.

Patzer von Seyfarth verwehrt DSV Chance auf mehr
Dem Team aus Deutschland gelang es leider nicht, den WM-Titel von 2023 zu verteidigen. Dennoch darf sich Deutschland nach einer anständigen Performance und 846,5 eingefahrenen Punkten mit Bronze zufrieden geben. Letztlich war es ein souveräner dritter Platz, da das DSV-Team in der Gesamtwertung über 50 Punkte Vorsprung auf Platz vier herausspringen konnte. Platz zwei hingegen war in ähnlich weiter Entfernung. Auf Österreich waren es fast 40 Punkte Rückstand, auf Norwegen sogar beinahe 60 Punkte. Dass der Rückstand am Ende auf Gold und Silber so groß sein würde, war nach dem ersten Durchgang nicht zu erwarten gewesen. Nachdem alle Athletinnen ihren ersten Sprung hingelegt hatten, lag Deutschland mit 5,6 Punkten Rückstand auf Norwegen noch auf einem aussichtsreichen zweiten Platz. Zunichte gemacht wurden die Hoffnungen auf eine mögliche Titelverteidigung durch einen Patzer von Startspringerin Juliane Seyfarth im zweiten Durchgang. Nachdem die routinierte Seyfarth im ersten Sprung noch auf starke 93,5 Meter kam, waren es im zweiten Versuch nur enttäuschende 79,0 Meter. Auch Katharina Schmid sprang ihrer absoluten Topform weiter hinterher und verpasste es, mit Weiten von 91,5 und 86,0 Metern, weitere wichtige Punkte für das DSV-Team zu sammeln. Agnes Reisch und Selina Freitag, performten wie schon zuletzt auch im Teamwettbewerb wieder auf hohem Niveau. Agnes Reisch kratzte im ersten Sprung mit 99,5 Metern an der 100-Meter-Marke. Im zweiten Sprung waren es dann immerhin noch 90,0 Meter. Selina Freitag, die sich am Vortag bereits Silber im Einzel sichern konnte, war mit Weiten von 95,5 und 96,0 Metern die konstanteste und gleichzeitig beste deutsche Springerin.

Attacke von Prevc und Slowenien bleibt aus
Rang vier ging an das Team aus Slowenien um Einzelweltmeisterin Nika Prevc. Im Vergleich zum Vortag funktionierte bei Nika Prevc nur der erste Sprung, sodass es Slowenien verpasste, das deutsche Team im Kampf um Platz drei in Verlegenheit zu bringen. Auch die anderen Springerinnen des slowenischen Teams kamen nicht konstant auf Weiten von über 90 Metern, sodass auch eine herausragende Leistung von Nika Prevc nicht zu mehr geführt hätte.
Japan sicherte sich Platz fünf vor Italien auf Rang sechs und den USA und China auf den Plätzen sieben und acht. Bereits im ersten Durchgang waren die Mannschaften aus Finnland, Tschechien, Polen und Kasachstan ausgeschieden.
Weiter geht es bei der Nordischen Ski-WM noch heute Abend mit der Qualifikation der Herren. Der Wettkampf der Herren findet dann am morgigen Sonntag statt.

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