In nur drei von vier Durchgängen sichert sich der Österreicher Stefan Kraft vor heimischer Kulisse den Skiflug-Weltmeister-Titel. Andreas Wellinger sichert sich in einem packenden Finale Silber. Der Halbzeitführende Timi Zajc aus Slowenien fällt auf den Bronze-Rang zurück.

Der zweite Flug-Tag am Kulm startete für Athleten und Zuschauer erstmal mit Warten. Und zwar mit langem Warten. Nachdem bereits der für 13 Uhr angesetzte Probedurchgang abgesagt worden war und der Start des dritten Durchgangs wieder und wieder verschoben worden war, ging es um 16 Uhr tatsächlich los mit dem dritten und entscheidenden Wertungsdurchgang. Aufgrund des fehlenden Flutlichts war klar, dass es am Kulm nur noch einen Durchgang geben würde am heutigen Tag.

Weltmeister vor heimischer Kulisse

Dieser dritte Durchgang hatte für die Zuschauer dann so Einiges zu bieten. So segelte Gregor Deschwanden auf Rang 26 liegend auf die bisherige Top-Weite des gesamten Wochenendes von 235,5 Meter – am Ende wurde es Rang 17 für den Schweizer. Doch so richtig spannend wurde es in den Top Ten. Stefan Kraft fliegt auf 228 Meter und schiebt sich noch auf den Gold-Rang nach vorne. Der Österreicher gewinnt damit vor Heimpublikum den Skiflug-Weltmeister-Titel. Ein Titel, der dem Salzburger in seiner reichen Sammlung bisher noch gefehlt hatte. Andreas Wellinger startet eine fulminante Aufholjagd in Richtung Medaillen. Der Ruhpoldinger segelt auf Rang vier liegend auf 229 Meter und schiebt sich noch auf den Silberrang nach vorne. Timi Zajc – der nach den ersten beiden Flügen noch auf der Pole Position gelegen hatte, fällt nach einem Flug auf 209,5 Metern – bei den schlechtesten Verhältnissen des gesamten Feldes – auf den Bronze-Rang zurück.  

Forfang fällt noch aus Medaillen-Rängen

Bitter: Der Norweger Johann André Forfang, der nach dem ersten Tag mit einem Vorsprung von 0,5 Punkten auf Andreas Wellinger auf Rang drei gelegen hatte, fällt nach einem Flug auf 217 Metern auf den Platz neben dem Podest zurück. Rang fünf geht durch Lovro Kos (222, 210  und 221 Meter; 628,6 P.) ebenfalls nach Slowenien. Piotr Zyla (Polen) landet auf Rang sechs. Nach Weiten von 218, 220,5 und 225 Meter ist dieser sechste Platz ein Achtungszeichen des Polen und ein Erfolg für das polnische Team, das seine erste Top Ten Platzierung in dieser Saison ausgerechnet bei der Skiflug-WM feiert.  

Finnland mit absolutem Top-Resultat

Einen absoluten Achtungserfolg landet der Finne Niko Kytosaho auf Rang sieben. Bereits im Training deutete der 24-jährige seine gute Flugform an und knüpfte im Wettbewerb nahtlos daran an. Flüge auf 232,5 und 218,5 Meter gestern sowie 215 Meter am Samstag bescheren den Finnen das beste Ergebnis seit Langem. Michael Hayböck wird Achter. Für den Österreicher – der als absoluter Flugspezialist gilt – wohl ein enttäuschendes Ergebnis. Ryoyu Kobayashi kann sich mit einem Flug auf 231,5 Meter noch von Rang 13 auf neun nach vorne fliegen. Stephan Leyhe zeigt auch am zweiten Wettkampftag einen soliden Flug auf 218,5 Meter und komplettiert als Zehnter die Top Ten.

Titelverteidiger Marius Lindvik aus Norwegen wird 13. Karl Geiger landet auf Rang 19. Pius Paschke wird 23.

Schwere Aufgabe für DSV im Team

Morgen geht es mit dem Mannschafts-Wettbewerb in den abschließenden Tag bei der Skiflug-Weltmeisterschaft. Dort sind die Slowenen – trotz des Ausfalls von Anze Lanisek – wohl die Top-Favoriten. Aber auch das Team des ÖSV will vor heimischer Kulisse um den WM-Titel kämpfen. Norwegen als Flug-Nation liebäugelt ebenfalls mit einer Medaille. Für das deutsche Team – das in der Besetzung Paschke, Geiger, Leyhe und Wellinger an den Start gehen wird – wird es ein schwieriges Unterfangen werden, im Kampf um Edelmetall ein Wörtchen mitzureden.

Los geht es mit dem Mannschaftswettbewerb um 14 Uhr.

Offizielles Resultat
Quelle: FIS

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