Katharina Althaus hat zum Abschluss des Sommer-Grand-Prix eine klare Kampfansage in Richtung Winter geliefert. Die Oberstdorferin zeigte zwei Sprünge aus einem Guss und siegte klar vor der Norwegerin Eirin Maria Kvandal und der Japanerin Yuki Ito. Aus DSV-Sicht konnte aus Selina Freitag überzeugen. Jubel gab es auch im Team Italien.
Das Sommer-Grand-Prix-Wochenende in Klingenthal beginnt aus deutscher Sicht direkt mit einem Paukenschlag! Katharina Althaus hat sich beim Einzelspringen am Samstag in grandioser Form gezeigt und nach zwei furiosen Sprüngen deutlich gewonnen. Die 28-Jährige sprang auf 135 und 127 Meter und schaffte nach Rang zwei im ersten Durchgang noch den Sprung aufs oberste Treppchen. Mit 256,3 setzte sie sich letztlich klar vor Eirin Maria Kvandal (240,6 P.) durch. Die Norwegerin lag nach 134 Metern bei verkürztem Anlauf noch in Führung, scheiterte jedoch bei einem erneuten Coach-Request mit 126 Metern im Finale klar an der 95-Prozent-Marke. Zwar hätte es für Kvandal auch mit dem Erhalt der Gate-Punkte nicht für den Sieg gereicht, jedoch viel der Abstand auf diese Weise besonders deutlich aus. Wie gewohnt zwei konstant gute Sprünge zeigte Yuki Ito, die nach 133 und 124 Metern mit 235,8 Zählern den dritten Platz belegte. Damit verdrängte sie die Norwegerin Thea Minyan Bjørseth (230,7 P.) auf den vierten Rang, die auf 132,5 Meter in Durchgang eins im Finale nur auf 117 Meter kam.
Althaus jubelt, Freitag stark platziert: Fünf DSV-Damen in den Punkten
Katharina Althaus zeigte sich nach ihrem Triumph glücklich und geht mit einem positiven Gefühl in den Winter. “Es war ein toller Tag heute für mich in Klingenthal. Ich wusste, dass meine Form aktuell ganz gut ist“, erklärte die Oberstdorferin gegenüber Skispringen-News. Ich freue mich riesig, dass ich den Eindruck mit dem heutigen Erfolg bestätigen konnte“, führte sie fort. Der Sieg am heutigen Tag gebe ihr in Hinblick auf den Winter “ein gutes Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein“.
Neben Katharina Althaus zeigte auch die zweite deutsche Hoffnungsträgerin, Selina Freitag, eine starke Performance. Freitag zeigte sich im Vergleich zum vergangenen Winter klar formverbessert und brachte zwei saubere Sätze auf 129 und 130 Metern nach unten. Mit 225,9 Punkten fehlten ihr als Fünftplatzierte knapp zehn Punkte aufs Podium. Nachdem am Freitag bereits einige deutsche Springerinnen in der Qualifikation ausgeschieden waren, reichte es für die Wettkampf-Starterinnen immerhin auch für Punkte. Anna Hollandt (ehemals Rupprecht) erreichte mit Sprüngen auf 116 und 117,5 Meter Rang 22. Die erst 19-jährige Alvine belegte nach 121,5 und 106,5 Metern einen erfreulichen 24 Platz. Emery Torazza, die erst seit diesem Sommer für den DSV startet wurde nach 117,5 und 107 Metern 26.
Österreich mit Lauft nach oben – aber guten Ansätzen
Die Österreicherinnen offenbarten in Abwesenheit von Eva Pinkelnig und Marita Kramer noch ein wenig Luft nach oben. Jacqueline Seifriedsberger belegte hinter der Japanerin Maruyama den siebten Platz. Allerdings viel sie im Finale einem unglücklichen Coach Request zum Opfer und konnte mit einem folgerichtig nicht ganz so weiten Finalsprung auf 120 Metern nichts mehr aufholen. Dies gelang dafür Lisa Eder, die nach 120,5 Metern den weitesten Finalsprung auf 134,5 Meter landen konnte. Julia Mühlbacher belegte einen soliden 16. Platz, während es für Chiara Kreuzer (29.) noch einiges an Arbeit bis zum Winter gibt.
Probleme bei Team Slowenien
Wo wir schon bei „noch Arbeit bis zum Winter sind. Noch besonders viel Luft nach oben haben die Sloweninnen. Die in den vergangenen Jahren oft dominante Nation verzeichnete keine Athletin in den Top 10. Zumindest solide präsentierte sich Nika Vodan (ehemals Kriznar), die mit 125,5 und 124 Metern den zwölften Platz belegte. Die erst 16 Jahre alte Tina Erzar kann mit Rang 20 ebenfalls zufrieden sein. Nika Prevc und Ema Klinec enttäuschten hingegen mit den Rängen 21 und 23. Doch auch andere Top-Springerinnen zeigten sich noch nicht auf Top-Level, wie beispielsweise Silje Opseth (13.) oder Alexandria Loutitt (18.).
Malsiner gewinnt Sommer-Grand-Prix
Mit dem letzten Damen-Einzelspringen der Sommer-Saison ist auch die Grand-Prix-Wertung entschieden. Jubeln darf die Italienerin Lara Malsiner, der ein 15. Platz in Klingenthal reichte. Malsiner setzte sich vor ihrer Landsfrau Anika Sieff durch, die zum Abschluss auf Rang 14 einkam. „Der Gesamtsieg bedeutet mir sehr viel, speziell auch für Italien. Noch niemals zuvor ist es unserer Nation gelungen, einen solchen Erfolg zu erzielen. Es freut mich zudem unheimlich, dass Annika zweite geworden ist und wir somit einen Doppelsieg geschafft haben“, zeigte sich Malsiner gegenüber Skispringen-News überglücklich. Die Italienerin hofft nich, “diese Form auch in den Winter mitnehmen zu können“.
Sara Takanashi konnte mit Rang neun in Klingenthal nicht mehr genügend Punkte aufholen und belegt am Ende Rang drei. Zwar ist das Resultat für die Italienerinnen eineinhalb Jahren für den Olympischen Spielen in der Heimat ein Achtungserfolg, jedoch auch nicht zu hoch zu bewerten. Die meisten Top-Springerinnen haben schließlich weite Teile des Sommer-Grand-Prix ausgelassen.