In einem hochklassigen Wettbewerb holt sich der Norweger Daniel André Tande den Sieg im abschließenden Wettbewerb in Oslo (NOR). Anze Lanisek (Slowenien) wird Zweiter. Der Österreicher Stefan Kraft landet auf Rang drei und holt sich damit auch den Sieg in der Gesamtwertung der RAW Air-Wertung.
Nach dem ersten Durchgang hatte noch Kamil Stoch nach einem Sprung auf 129 Meter in Führung gelegen. Hinter dem Polen lauerte mit lediglich 1,6 Punkten Abstand der Österreicher Stefan Kraft, der zwar auf 131,5 Meter segelte, sich aber aufgrund der besseren Windbedingungen hinter dem Grandslam-Sieger der Vierschanzentournee platziert. Auf Rang drei lag im Zwischenklassement der Gesamtweltcup-Führende Ryoyu Kobayashi. Der Japaner setzte eine Weite von 132 Metern in den Schnee am legendären Holmenkollen. Daniel André Tande rangierte sich nach einem Satz auf 128,5 Meter aussichtsreich auf dem vierten Rang ein und war damit nach dem ersten Durchgang bester Norweger. 4,2 Punkte hinter der Spitze lauerte Karl Geiger (Deutschland) auf dem fünften Rang. Der Oberstdorfer kam auf eine Weite von 130 Metern und war damit im Zwischenklassement der bestplatzierte Deutsche.
Vier Deutsche im Finale – Freund mit Windpech
Markus Eisenbichler (Deutschland) konnte nach seinem gestrigen zweiten Rang mit seinem ersten Sprung nicht an seine Leistung vom Samstag anschließen und landete nach einem Sprung auf 127 Meter vorerst auf dem elften Rang. Constantin Schmid liegt auf dem 17. Platz. Andreas Wellinger ist 23. Severin Freund hatte bei schlechteren Windbedingungen keine Chance und landete bereits nach 116 Metern und verpasste somit als 39. den Einzug in das Finale der besten 30. Stephan Leyhe hatte nach einem schwachen Sprung die Qualifikation für den heutigen Wettbewerb verpasst und musste zuschauen.
Im Team des ÖSV schaffen neben Stefan Kraft (2.) drei weitere Athleten den Sprung unter die besten 15. Ulrich Wohlgenannt liegt nach einem Sprung auf 127 Metern auf Rang sechs. Jan Hörl lag auf dem 12. Rang, sein Teamkollege Daniel Huber reiht sich einen Platz dahinter ein. Clemens Aigner rangiert sich auf dem 22. Rang ein, Manuel Fettner ist 28.
Fettner mit Satz nach vorne
Eine wahre Aufholjagd legt im zweiten Durchgang eben jener Manuel Fettner hin. Gestartet vom 28. Rang nach dem ersten Durchgang segelt der Österreicher auf 130 Meter und kann sich noch um 12 Ränge nach vorne arbeiten. Am Ende wird der Silbermedaillen-Gewinner im Einzel bei Olympia 16. Auch Markus Eisenbichler kann sich nach seinem zwischenzeitlichen elften Rang im zweiten Durchgang mit 135 Metern auf die Bestweite des gesamten Wochenendes in Oslo katapultieren und wird am Ende Vierter. Karl Geiger, der auf dem fünften Rang gelegen hatte, verteidigte nach einem Sprung auf 128 Metern im zweiten Durchgang diesen.
Emotionaler Sieg für Tande
Daniel André Tande holt sich mit einem überragenden Sprung auf 133,5 Meter im zweiten Durchgang die Führung und gibt diese bis zum Schluss nicht mehr ab. Denn sowohl der Drittplatzierte Kobayashi als auch Stefan Kraft fallen hinter dem Norweger zurück. Auch Kamil Stoch kann seine Führung nach dem ersten Durchgang nicht verteidigen und fällt nach einem Sprung auf 118 Meter noch auf den 15. Platz zurück.
Für Daniel André Tande war es zwar der insgesamt achte Weltcup-Sieg – doch trotzdem war dieser Sieg der wohl emotionalste für den sympathischen Norweger. Denn das erste Mal nach seinem furchtbaren Sturz beim Skifliegen in Planica im März 2021 konnte Tande im Weltcup wieder ganz oben stehen. Der Norweger erklärte im Interview anschließend: „Es ist ein besonderer Moment. Ich hatte nicht erwartet in meiner Comeback-Saison schon wieder so gut zu springen. Bereits der zweite Platz in Klingenthal im Dezember war toll und jetzt hier der Sieg vor heimischem Publikum ist einfach unbeschreiblich.“
Anze Lanisek aus Slowenien meldet sich nach schwierigen Wochen bei Olympia und dem Weltcup wieder auf dem Podest zurück und wird Zweiter. Stefan Kraft landet am Ende auf dem dritten Platz und sichert sich damit auch den Gewinn in der RAW Air-Gesamtwertung. Der Deutsche Karl Geiger holt sich in der RAW Air Wertung den zweiten Rang hinter Kraft.
Hinter Eisenbichler (4.) und Geiger (5.) können die übrigen deutschen Starter wenig überzeugen. Constantin Schmid wird am Ende 23., Andreas Wellinger fällt im Finale noch um zwei Ränge zurück und wird 27.
Aus österreichischer Sicht kann sich Daniel Huber im zweiten Durchgang noch verbessern und klettert um vier Ränge auf den neunten Platz. Ulrich Wohlgenannt kann seine gute Ausgangsposition aus dem ersten Durchgang nicht halten und fällt von Rang sechs noch auf den 13. Platz zurück. Jan Hörl wird am Ende 14. Clemens Aigner 23.
Quelle: FIS