Er ist so etwas wie das Synonym für Zeitlosigkeit im Skispringen: ÖSV-Adler Manuel Fettner (36). Seit 2001 ist er schon im Weltcup unterwegs – und er ist immer noch nicht müde, um im kommenden Winter wieder an den Start zu gehen. Über den Continentalcup im Sommer hat sich der 36-Jährige vom SV Innsbruck-Bergisel neben dem Gesamtsieg auch noch den siebten Startplatz für Österreich gesichert. Welche Bedeutung der Sommer für ihn hat und wie es nun ist, der letzte ÖSV-Adler aus einer goldenen Generation zu sein, das hat Skispringen-news.de-Redakteur Lars-Henrik Wacker in Erfahrung gebracht.

Skispringen-news.de: Wie ist es für dich, mit 36 Jahren nochmal den Continentalcup zu gewinnen?

Manuel Fettner: Im Prinzip ist es nur ein Schritt, wo ich hin will. Das Ziel für den Sommer war ganz klar die Conti-Cup-Quote zu holen, damit wir für den Winter fix einen weiteren Startplatz haben. Das habe ich geschafft. Und deshalb freue ich mich auf den Weltcup-Start.

Skispringen-news.de: Gib uns doch einmal einen Einblick in deinen Sommer. Ich habe durchaus das Gefühl, dass du in diesem Sommer noch etwas Neues für dich gefunden hast. Was war das?

Manuel Fettner: Nein, ich habe überhaupt nichts getestet. Ich habe mich auf das verlassen, was im Winter gegen Saisonende immer besser und besser funktioniert hat. Ich habe geschaut, dass ich mein Wettkampf-Level verbessere, dass ich gut drauf bleibe und nicht wieder etwas wechsle. Und das scheint immer mehr zu greifen.

Skispringen-news.de: Mit dem Karriereende von Gregor Schlierenzauer bist du der letzte aktive ÖSV-Adler aus dieser goldenen Generation der späten 2000er und frühen 2010er Jahre. Wie ist diese Situation für dich?

Manuel Fettner: Einerseits ist es schade, wenn man so mit Abstand der Älteste ist. Auf der anderen Seite ist es aber auch cool. Wie man bei mir sieht, hält das jung, wenn man immer nur von jungen Leuten umgeben ist. Ich fühle mich nach wie vor konkurrenzfähig und es macht mir viel Spaß. Deswegen bin ich noch da.

Skispringen-news.de: Aber was ist dein Geheimnis, dass du so zeitlos bist?

Manuel Fettner: Keine Ahnung, wohl die guten Gene (lacht).

Skispringen-news.de: Was sind deine persönlichen Ziele für den Winter?

Manuel Fettner: Ein Highlight in dieser Saison ist sicherlich die Olympiade. Das ist sicherlich das größte Ziel. Eine Olympia-Medaille fehlt mir noch. Und ich werde alles dafür tun, mich im Weltcup wieder vorne reinzusetzen. Ich habe super gearbeitet im Sommer und kann das dann auch im Winter laufen lassen. Und was dann passieren wird, werden wir sehen.

Skispringen-news.de: Dann wünschen wir dir alles Gute für den anstehenden Winter. Vielen Dank für das Interview.


Zur Person:

Manuel Fettner ist Jahrgang 1985. Bereits im Alter von 15 Jahren hat Fettner sein Weltcup-Debüt bei der Vierschanzentournee in Innsbruck gegeben – dies war am 04. Januar 2001. Nur zwei Tage später erreichte Manuel Fettner beim letzten Springen der Tournee den fünften Rang. Es ist der Startschuss einer aufregenden Karriere, die bis heute anhält. Unvergessen bleibt Fettners WM-Einlage beim österreichischen Mannschaftsgold in Val di Fiemme (2013). Manuel Fettner verlor nach der Landung seinen rechten Ski, konnte sich aber lediglich auf dem linken Ski – und ohne in den Schnee fassen zu müssen – über die Sturzlinie retten. Eine Aktion für die Ewigkeit, die ihm bis heute Kultstatus verleiht.

Von Redaktion

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