Foto: Konstanze Schneider

Nachdem die Damen ihre Wettkämpfe in Wisla bereits beendet haben, starteten die Herren heute Abend in ihre nächste Weltcup-Station auf der Adam-Malysz-Schanze. Die Qualifikation für den morgigen Einzelwettbewerb brachte einige spannende Ergebnisse und auch Überraschungen mit sich.

Ryoyu Kobayashi zeigte sich in bestechender Form und setzte mit 133 Metern die Bestweite, womit er die Qualifikation klar für sich entschied. Hinter ihm reihten sich Daniel Tschofenig aus Österreich und ein wenig überraschend der Franzose Valentin Foubert ein, der mit starken 130 Metern positiv auffiel.

Eine andere Art von Überraschung lieferte der Slowene Domen Prevc. Nachdem er im Training noch die Konkurrenz dominierte, stürzte er in der Qualifikation regelrecht ab und verpasste die vorderen Plätze mit Rang 33 deutlich. Sein Teamkollege und Mann im gelben Trikot, Anze Lanisek (17.) konnte diesmal ebenfalls nicht vorne mitmischen.

Positiv zeigte sich jedoch einmal mehr Vladimir Zografski aus Bulgaren, der es auf einen starken Platz 4 schaffte. Er beweist damit, dass er sich mittlerweile regelmäßig in den Top Ten etablieren kann. So langsam scheint sich die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Skiverband für den Einzelkämpfer bezahlt zu machen. Die beiden Norweger Johann André Forfang (6.) und Marius Lindvik (8.) kommen ebenfalls zunehmend besser zurecht und steigern sich von Sprung zu Sprung.

Jonas Schuster, der nach Abwesenheit von Stefan Kraft ins ÖSV-Team gerutscht ist, durfte heute lange in der Leadersbox Platz nehmen und sich am Ende über Platz fünf freuen. Ein schöner Moment für die Skisprungfamilie, dass sein Vater, der ehemalige Bundestrainer Werner Schuster, die Qualifikation live bei Eurosport kommentieren durfte.

Weiterhin Licht und Schatten im deutschen Team

Im deutschen Lager gibt es weiterhin Grund zur Freude, aber auch fragende und ratlose Gesichter. Philipp Raimund brachte einen guten Sprung, doch die Landung misslang – damit ein dennoch guter achter Rang. Bereits im Training zeigte er mit dem Sieg eines Trainingsdurchgangs, dass er sich mit der Schanze gut anfreunden kann. Die Rolle des besten Deutschen übernahm diesmal jedoch Pius Paschke, der mit 127 Metern ein solides Ergebnis erzielte (7.), auch wenn sein Sprung nach dem Tisch noch etwas unruhig wirkt. Felix Hoffmann (11.) platzierte sich ebenfalls im vorderen Feld und bestätigte seine gute Form.

Weniger erfreulich verlief der Abend für Karl Geiger. Er verpasste die Qualifikation, nachdem er schon im Training nur zwischen den Plätzen 40 und 50 rangierte. Bei ihm geht es derzeit nicht wirklich vorwärts – eher nach dem Motto „ein Schritt vor, zwei zurück“. Andreas Wellinger war im Training sogar noch weiter zurück, schaffte aber immerhin als 43. den Sprung in den morgigen Wettbewerb. Von Zufriedenheit ist man jedoch auch hier weit entfernt – es heißt weiterhin kleine Brötchen backen.

Von Konstanze Schneider

Aufgewachsen in einer Wintersportregion ist Konstanze seit ihrer Kindheit begeisterter Wintersport- und vor allem Skisprung-Fan. Anzutreffen ist sie meist im Weltcup der Skispringer, wo sie nicht nur für Skispringen-news.de, sondern auch als Fotografin international unterwegs ist. Zusätzlich hat sie mehrere Jahre als Pressesprecherin bei den Weltcup-Veranstaltungen in Klingenthal gearbeitet und die Pressearbeit für den Verein VSC Klingenthal e.V. und für die Sparkasse Vogtland Arena in Klingenthal übernommen.

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