Foto: Martina Sauerstein

Das polnische Skisprungteam befindet sich weiterhin im Umbruch. Nachdem die früheren Leistungsträger Dawid Kubacki, Piotr Zyla und Kamil Stoch (letzterer verkündete kürzlich seinen Rücktritt nach der Wintersaison 25/26) zuletzt nicht mehr ganz vorne mithalten konnten, rücken mehr und mehr jüngere Athleten in den Vordergrund. Im Sommer stach hierbei ein Name ganz besonders heraus: der 18-jährige Kacper Tomasiak.

In den vergangenen Jahren startete Tomasiak regelmäßig im FIS Cup, Alpen Cup und Continental Cup. Aufgrund seiner starken Leistungen über den diesjährigen Sommer hinweg erhielt er in Klingenthal jüngst die Möglichkeit, am Grand-Prix teilzunehmen. Mit dem neunten Platz in der Qualifikation, dem achten Rang im Einzelwettbewerb sowie dem siebten Platz im Mixed-Wettbewerb gelang es Tomasiak, das in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen.

Doch wie verlief der Sommer des 18-Jährigen bis dahin genau? Am letzten August-Wochenende überzeugte Tomasiak zunächst im FIS-Cup mit dem ersten und zweiten Platz auf der Anlage in Szczyrk-SkaliteRK. Anschließend folgte ein weiterer starker Auftritt in Stams beim Continental-Cup, den er für sich entscheiden konnte. In Hinterzarten bestätigte er seine gute Form erneut, sprang mit 114,5 Metern auf der Normalschanze zu einem neuen Schanzenrekord und wurde im Gesamtergebnis Erster und Zweiter. Dabei ließ er u.a. den Schweizer Gregor Deschwanden und die beiden Deutschen Constantin Schmid und Felix Hoffmann hinter sich. Beim Finale des Continental-Cups in Klingenthal sammelte er mit dem achten und vierten Rang weitere wichtige Punkte, sodass er das Gelbe-Trikot bis zum Schluss erfolgreich verteidigen konnte. Mit einem Vorsprung von 50 Punkten sicherte sich Tomasiak schlussendlich den Gesamtsieg im Continental Cup und damit auch einen Quotenplatz für das polnische Team während der ersten Weltcup-Periode.

Man darf also gespannt sein, welche weitere Entwicklung Tomasiak in der diesjährigen Wintersaison nehmen wird und ob er vielleicht das Potential dazu hat, Polens neuer Rohdiamant zu werden. Im Rahmen des Sommer-Grand-Prix in Klingenthal hatten wir Gelegenheit dazu, uns mit Kacper Tomasiak zu unterhalten.

Skispringen-News.de: „Kacper, eine wirklich tolle Sommer-Saison liegt hinter Dir. Wie fällt Dein persönliches Fazit aus?“

Kacper Tomasiak: „Es war nahezu perfekt, ich hätte mir keinen besseren Sommer vorstellen können. Trotzdem muss ich mich noch verbessern, vor allem bei meinen Sprüngen und hoffentlich gelingt mir das bis zum Winter.“

Skispringen-News.de: „Wir waren sehr überrascht, wie gut die Ergebnisse im Sommer waren. Wie hast Du es selbst empfunden?“

Kacper Tomasiak: „Ich war ziemlich überrascht. Aber vor dem ersten Wettkampf bin ich schon recht gut gesprungen, deshalb hatte ich zwar mit guten Ergebnissen gerechnet, aber nicht mit so guten.“

Skispringen-News.de: „Kamil Stoch sagte gestern zu uns, dass es Zeit sei, für die junge Generation in Polen. Ein paar Worte von Dir zu Kamil?“

Kacper Tomasiak: „Ich wünsche ihm viel Spaß und vor allem, dass er seine letzte Saison genießen kann. Er ist eine Skisprunglegende und ich hoffe, dass er zum Abschluss noch eine Medaille gewinnen kann und ein paar gute Sprünge zeigt.“

Skispringen-News.de: „Was sind jetzt Deine persönlichen Ziele für die neue Wintersaison?“

Kacper Tomasiak: „Nun, hoffentlich schaffe ich es ins Weltcup-Team und kann dort bleiben. Und was eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen angeht, wird es sicherlich schwierig, aber nicht unmöglich. Ich denke, im Januar 2026 werden wir sehen, ob es klappt oder nicht.“

Skispringen-News.de: „Für alle diejenigen, die Dich noch nicht so gut kennen: Wie ist Deine Karriere gestartet?“

Kacper Tomasiak: „Ich habe mit sechs Jahren begonnen Ski zu springen und mich stetig verbessert, um meine Karriere voranzutreiben. Jetzt habe ich es zum Grand Prix geschafft, worüber ich mich sehr freue. Hoffentlich bin ich nächstes Jahr und auch in den kommenden Jahren wieder dabei.“

Skispringen-News.de: „Dankeschön und viel Erfolg für die neue Saison!“

Kacper Tomasiak: „Sehr gerne. Dankeschön!“

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