Foto: Konstanze Schneider

Das japanische Team ist seiner Favoritenstellung im ersten Mixed-Team-Wettbewerb der neuen Wintersaison gerecht geworden. Nozomi Maruyama, Ren Nikaido, Yuki Ito und Ryoyu Kobayashi (1034,0 Punkte) sicherten sich nach acht überzeugenden Sprüngen mit 8,9 Punkten Vorsprung vor Slowenien (1025,1 Punkte) und dem Team aus Österreich (1023,9 Punkte) den Sieg. Die deutsche Mannschaft (992,4 Punkte) verpasste zum Auftakt das Podium und wurde Vierte.

„Ehrlich gesagt war ich sehr, sehr nervös, aber meine Teamkollegen haben mir sehr geholfen. Als Team haben wir im Sommer schon eine gute Performance gezeigt und uns dadurch Selbstvertrauen geholt – und das hier war schon mal ein sehr gutes Opening“, freute sich Ito nach dem Wettbewerb am Eurosport-Mikrofon. Doch die Nervosität war ihr und dem gesamten japanischen Team zumindest äußerlich nicht anzumerken. Vom ersten Sprung an setzten sich die Japaner souverän an die Spitze des Feldes und bauten die Führung sukzessive aus. Nach dem ersten Durchgang des Mixed-Team-Wettbewerbs lagen sie vor Slowenien (-15,4 Punkte) und Österreich (-26,4 Punkte), die deutsche Mannschaft folgte dahinter auf Rang vier (-40,2 Punkte) vor Norwegen (-58,5 Punkte). Neben den Top-5-Nationen lösten Polen, Kanada und Finnland noch das Ticket für den zweiten Durchgang.

Die USA (9.), Italien (10.), Schweiz (11.), Frankreich (12.), China (13.), Kasachstan (14.) und Rumänien (15.) verpassten hingegen das Finale, in dem es noch einmal spannend werden sollte. Denn Nozomi Maruyama segelte als Startspringerin der Japaner zu Beginn des zweiten Durchgangs zwar auf starke 134,5 m, jedoch kam sie bei der Landung etwas ins Straucheln und setzte keinen Telemark. Dadurch gelang es Nika Prevc, die 136,5 m weit sprang und zurecht viel bessere Haltungsnoten als die Sommer-Grand-Prix-Gesamtsiegerin erhielt, die slowenische Mannschaft zwischenzeitlich bis auf 1,4 Punkte an die Japaner heranzubringen. Während sich Ren Nikaido und Timi Zajc danach im direkten Vergleich kaum etwas schenkten (Zajc verlor einen Punkt gegenüber Nikaido), sorgte Ito in der dritten Gruppe für die Vorentscheidung und nahm Nika Vodan entscheidende fünf Meter ab. Diesen Vorteil ließ sich Schlussspringer Ryoyu Kobayashi nicht mehr nehmen und brachte 8,9 Punkte Vorsprung vor Domen Prevc ins Ziel, der seinerseits bis zum Schluss den Atem der Österreicher spürte. Die Alpenrepublik legte einen äußerst starken Endspurt hin, allen voran durch Lisa Eder (133 m) und Jan Hörl (139 m). Am Ende fehlten den Österreichern gerade einmal 1,2 Punkte auf die Slowenen.

„Es war cool, so habe ich es mir vorgestellt. Ich bin in guter Form, was ich gestern schon in den Trainingssprüngen festgestellt habe, und jetzt muss ich einfach weiter fokussiert bleiben. Es ist auch nicht selbstverständlich, dass man es jeden Tag abrufen kann, daher gilt es, sich das Selbstvertrauen zu erarbeiten. Mein Ziel ist es, im Einzel unter die Top-10 zu kommen“, äußerte sich Domen Prevc im Anschluss gegenüber Eurosport.

Die deutsche Mannschaft verpasste zwar das Podium, zeigte jedoch gute Ansätze – vor allem Felix Hoffmann, der mit Weiten von 135 m und 136 m im Wettkampf glänzte. „Ich bin schon im Training grundsolide gestartet und habe es dann ganz ordentlich in den Wettbewerb hineingebracht. Es sind natürlich noch ein paar kleine Ecken drin, aber das Schöne ist, dass es sich trotz dieser kleinen Makel schon richtig cool fliegt und es einfach Spaß macht, konstant in Richtung Hill-Size zu fliegen. Die Landung muss ich noch ein bisschen verfeinern, da muss ich noch konsequenter sein“, so Hoffmann. Zufrieden zeigte sich auch sein Teamkollege Philipp Raimund: „Es ist noch nicht ganz so geflossen wie im Sommer, und ich hatte hier auf der Schanze zuerst Schwierigkeiten mit dem Radius und dem Anlauf. Ich habe aber dank Stef (Horngacher) dann die Chance erhalten, im Mixed-Team antreten zu können und nochmal zwei Sprünge zu haben. Dadurch habe ich ein bisschen mehr das Gefühl gefunden – mit dem kann ich morgen reinstarten und dort ansetzen.“

Positiv gestimmt war in der Mixed-Zone auch Selina Freitag: „Die Wettkampfsprünge waren schon mal besser, als die im Training. Bis jetzt fühle ich mich echt ganz gut, und ich hoffe, dass ich da weiter anknüpfen kann und einfach mit viel Spaß und Leichtigkeit an die nächsten Wettkämpfe herangehen kann.“ Ihre Teamkollegin Katharina Schmid zeigte sich vor allem nach dem zweiten Durchgang erleichtert: „Mein zweiter Sprung hat ziemlich gut funktioniert. Es fehlt noch ein bisschen Selbstvertrauen bzw. Vertrauen in mein System. Ich habe versucht, alles richtig zu machen, und dann geht die Lockerheit ein bisschen verloren. Aber jetzt im zweiten Versuch habe ich gemerkt, dass, wenn ich einfach lockerer springe, auch mehr Leben drin ist und ich aktiver fliegen kann. Es fühlt sich dann auch viel besser an, und da gilt es einfach weiterzumachen.“

Hinter dem DSV-Quartett belegten die Norweger (940,1 Punkte) Rang fünf vor Polen (6./834,6 Punkte), Finnland (7./794,3 Punkte) und Kanada (8./792,4 Punkte).

Am morgigen Samstag steht sowohl für die Damen als auch für die Herren dann der erste Einzelwettbewerb des diesjährigen Winters auf dem Programm. Zuvor findet für beide Geschlechter die Qualifikation statt.

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