Die Zuschauer bekamen am Sonntag in Klingenthal einen spannenden Mixed Team Bewerb geboten, bei dem sich etwas überraschend das deutsche Team vor den favorisierten Norwegern durchsetzen konnte. Auf Rang drei landete Österreich.
In der Besetzung Selina Freitag, Pius Paschke, Katharina Schmid und Andreas Wellinger brachte das deutsche Team die heimischen Fans zum jubeln. Nach Durchgang eins noch knapp auf Platz zwei liegend, zeigten alle Athleten im zweiten Sprung sehr überzeugende Sprünge und nutzten einen Patzer von Marius Lindvik, der im zweiten Durchgang auf „nur“ 130,0 Meter kam und damit den Sieg noch in letzter Sekunde verschenkte. Besonders hervorzuheben ist hier mit Sicherheit Pius Paschke, der einen bärenstarken Tag erwischte und im zweiten Durchgang mit der Tagesbestweite von 142,5 Metern glänzen konnte. Auch Selina Freitag verbesserte sich hier noch von 124,0 Meter auf 136,0 Meter und trug hiermit zum Sieg bei.
Überraschung für das deutsche Team, die Freude darüber war groß
Andreas Wellinger zeigte sich gegenüber skispringen-news.de positiv überrascht über den Ausgang des Springens: „Mit dem Sieg habe ich überhaupt nicht gerechnet. Meine Herangehensweise war daher auch mich nur auf den zweiten Sprung zu konzentrieren, der mir dann auch deutlich besser gelungen ist. Nach der Landung dachten wir alle, dass wir den zweiten Platz damit absichern können. Dass es jedoch unter dem Strich doch noch zum Sieg gereicht hat, ist toll und hat uns alle vier überrascht. Aber wir nehmen den Erfolg natürlich sehr gerne mit.“
Ähnlich überrascht wie Wellinger äußerte sich auch Lokalmatadorin Selina Freitag: „Es war heute richtig knapp und mit dem Sieg am Ende auch überraschend für uns. Man sieht, dass wir vorne alle sehr dicht beisammen sind und Kleinigkeiten letztlich entschieden haben. Ich hatte einen coolen zweiten Durchgang, den ich mitnehme, genauso wie dem gegenüber gestern verbesserten Telemark.“
Norwegen verschenkt den Sieg, Österreich auf drei
Am Ende waren es also 3,6 Punkte Vorsprung vor den Norwegern Thea Minyan Bjoerseth, Halvor Egner Granerud, Eirin Maria Kvandal und Marius Lindvik. Team Österreich um Lisa Eder, Jan Hörl, Jacqueline Seifriedsberger und Daniel Tschofenig lag nach Runde eins noch auf dem undankbaren vierten Rang und konnten sich aber noch auf das Podium springen. Damit tauschten sie die Position mit dem japanischen Team, das von Yuki Ito, Ren Nikaido, Nozomi Maruyama und Ryoyu Kobayashi vertreten wurde.
Enttäuschende Leistung vom slowenischen Team
Enttäuscht über den fünften Rang dürfte schlussendlich wohl das Team aus Slowenien sein. Tina Erzar, Anze Lanisek, Nika Vodan und Timi Zajc blieben allesamt hinter den eigenen Erwartungen zurück. Die 16 jährige Tina Erzar, die erstmals in einem Team Bewerb aufgeboten worden war, zeigte am ehesten die von ihr erwartenden Leistung.
Die Teams aus Frankreich, Italien und Polen sammelten mit den Plätzen sechs bis acht ebenso Punkte. Nicht von sich behaupten dürfen das hingegen die Teams aus der USA, Schweiz und Finnland. Für diese Nationen war schon nach Runde eins Feierabend.
Die Nationenwertungen sicherten sich bei den Herren die Österreicher und bei den Damen die Japanerinnen. Nun geht es also in die finale Vorbereitung für den bevorstehenden WM Winter. Für das deutsche Team steht kommendes Wochenende die deutsche Meisterschaft in Garmisch-Partenkirchen auf dem Plan. Cheftrainer Stefan Horngacher dürfte also gespannt sein wie seine Schützlinge sich nächste Woche präsentieren und ist sehr zufrieden mit dem Wochenende in Klingenthal: “ Wir haben uns mannschaftlich sehr geschlossen präsentiert. Auch unsere nationale Gruppe hat hier überzeugt. Leider war der Einzelwettkampf gestern von unterschiedlichen Windbedingungen beeinflusst, aber die Sprünge waren gut. Sehr gut in Form ist momentan Pius Paschke, der gerade etwas heraussticht, aber das hilft natürlich immer dem gesamten Team weiter.“