Nachdem er bereits nach dem ersten Durchgang führte, gewinnt Halvor Egner Granerud den heutigen Einzelwettbewerb in Willingen (285, 5 Punkte). Mit dem zweitplatzierten Daniel–André Tande (276,6 Punkte) sichern sich die Norweger einen Doppelsieg vor Kamil Stoch aus Polen (272,2 Punkte).
Halvor Egner Granerud dominiert im Moment den Weltcup und zeigt auch heute mit seinem Sieg, dass er in einer sehr guten Verfassung ist. Mit 147,5 Metern setzt er die Bestweite des heutigen Tages. Sein Landsmann Daniel-André Tande, welcher zu Beginn der Saison noch mit schlechten Ergebnissen zu kämpfen hatte, kann mit seinem zweiten Rang sehr zufrieden sein.
Die Polen erschienen gestern in der Qualifikation noch sehr dominant, als sie mit vier Springern in den Top-8 vertreten waren. Diese Dominanz konnten sie heute jedoch nicht 1:1 auf den Wettbewerb übertragen. Mit drei Springern in den Top-10 und Kamil Stoch auf Rang drei können die Polen jedoch durchaus glücklich sein.
Die Ränge vier, fünf und sechs konnten sich Bor Pavlovcic, Dawid Kubacki und Marius Lindvik sichern. Auf dem siebten Platz liegt Ryoyu Kobayashi, welcher immer besser in Fahrt kommt. Am Anfang der Saison war der Japaner noch auf der Suche nach seiner alten Stärke, doch mit jedem Tag kommt er besser in Form. Die Sprünge auf 138 und 134,5 Meter zeigen, dass der Vierschanzentourneesieger von 2018/19 wieder auf dem Weg zurück an die Weltspitze ist. Zwei Punkte hinter ihm liegt Markus Eisenbichler als bester Deutscher. Nach dem ersten Durchgang lag er noch auf Rang fünf. Trotz seines sehr guten Sprungs auf 139,5 Meter im zweiten Durchgang konnte er den Platz nicht halten. Markus Eisenbichler bezeichnete seinen Wettkampf selbst als „akzeptabel“. „Es waren jetzt nicht die besten Sprünge. Es ist eine stabile Form zur Zeit. Ich kann mich auch nicht beschweren. Wieder Top-10. Ich bin wieder achter geworden, das ist nicht schlecht. Aber wenn ich einfach sehe, wie weit die anderen weg sind, muss ich einfach mal ein bisschen nachschauen, an was es liegt. Aber grundsätzlich sind meine Sprünge solide. Ich bin erstmal zufrieden.“
DSV-Adler mit enttäuschenden Ergebnissen und Windpech
Bereits nach dem ersten Durchgang mussten sich drei deutsche Springer aus dem Wettbewerb verabschieden. Constantin Schmid, Martin Hamann und Severin Freund zeigten keine guten Sprünge und vor allem Severin Freund hatte mit schwierigen Windverhältnissen zu kämpfen. Mit den Plätzen 31, 33 und 37 können sie am Samstag keine Punkte sammeln. Pius Paschke lag nach dem ersten Durchgang auf Rang 23, konnte diesen Platz allerdings nicht halten. In der Endabrechnung rutscht er einen Rang nach hinten und fasste wie folgt zusammen: „Es haben ein paar Sachen heute nicht so zusammen gepasst. Im Anlauf würfelt es mich, durch den Radius, ein bisschen durcheinander. Da komme ich nicht so zur Kante hin, wie ich es gerne hätte. Die Geschwindigkeit leidet dann darunter.“ Karl Geiger verbesserte sich nach seinem schwachen ersten Durchgang auf 125,5 Meter, in dem auch er einen unglücklichen Wind-Moment erwischte, deutlich. Er zeigte im zweiten Durchgang einen starken Sprung auf 142 Meter. Durch diesen verbesserte er sich von einem 20. Platz im ersten Durchgang auf Platz elf im End-Klassement. Karl Geiger sagte später zu seinem Wettkampf: „Zwei Durchgänge wie der zweite Sprung, das wär schon ziemlich gut. Ansonsten habe ich mir auf der Schanze ziemlich schwer getan. Ich bin trotzdem echt zufrieden, dass mir der zweite Sprung so gelungen ist und ich hoffe, dass ich da morgen anknüfen kann.“
Der Bundestrainer Stefan Horngacher bezeichnet den Wettkampf als „schwierig“: „Unserer erste Runde war leider nicht gut genug gesprungen. Es waren einige technische Fehler dabei. Wir haben aber dann im zweiten Sprung recht gut reagiert. Die Jungs haben es deutlich besser gemacht. Speziell der Karl. Der zweite Sprung war schon gut. Beim Markus Eisenbichler war der zweite Sprung auch ziemlich gut. Auch der Pius Paschke hat sich deutlich verbessert. Wir haben für morgen den richtigen Ansatz. Wir versuchen morgen von Anfang an solche Sprünge zu produzieren.“
Der einzige Springer im Weltcup aus Bulgarien, Vladimir Zografski, lag nach dem ersten Durchgang auf einem starken elften Platz. Mit dem zweiten Sprung konnte er diese Platzierung jedoch mit schwachen 117 Metern nicht halten. Er fiel auf den 25. Platz zurück.
Quelle: FIS, DSV