Was für eine knappe Entscheidung beim zweiten Einzelspringen in Titisee-Neustadt. Nach seinem recht großen Vorsprung aus dem ersten Durchgang machte es Halvor Egner Granerud nochmal spannend. Mit Sprüngen auf 140 und 138 Meter behauptete er sich mit 2,4 Punkte vor Teamkollege Daniel Andre Tande, der 138,5 und 138 Meter sprang.

Es war die große Rückkehr der Wikinger. So schlug der Weltcupführende Halvor Egner Graerud nach der Tournee-Enttäuschung zurück und gewann das Springen mit 299,4 Punkte. Für die große Überraschung sorgte jedoch sein Teamkollege Daniel Andre Tande. Der zuletzt so instabile ehemalige Skiflug-Weltmeister schaffte zwei saubere Sprünge und platzierte sich erstmals in dieser Saison auf dem Podium. Dieses verpasste Markus Eisenbichler (288,7 Punkte) dagegen ganz knapp. Mit 136,5 und 135,5 Metern musste er sich Stefan Kraft (291,3 Punkte) knapp geschlagen geben. „Es ist wieder der vierte Platz, das ärgert mich schon ein bisschen. Generell war es aber eigentlich ganz ok. Ich habe das Selbstvertrauen wieder gefunden. Der Tisch und die Übergangsphase war wieder gut, aber ich habe im Flug einen Fehler gemacht. Das Podest war heute definitiv drin“, zeigte sich Markus Eisenbichler etwas enttäuscht. Der Österreicher Stefan Kraft schaffte es dagegen mit 138 und 136 Meter wie Tande zum ersten Mal in diesem Winter auf das Treppchen. Marius Lindivik (288,4) und Dawid Kubacki (287 Punkte) verpassten dieses als Fünfter und Sechster nur ganz knapp. Auch die beiden stärksten Japaner zeigten, dass in den nächsten Wochen mit ihnen zu rechnen sein wird. So belegten Ryoyu Kobayashi und Yukia Sato die Plätze sieben und acht.

Nur Rang 16 für Kamil Stoch: Der Körper wollte, aber die Beine haben nein gesagt“

Weniger gelungen war der Auftritt des zuletzt dreimal siegreichen Kamil Stoch. Der Pole erwischte in beiden Durchgängen die schlechtesten Bedingungen und belegte nur den 16. Platz. „Der Körper wollte heute, aber der Kopf hat nein gesagt. Einige Teile meiner Sprünge waren wieder auf einem guten Level. Allerdings war ich zweimal viel zu spät am Tisch, daher konnte ich im Flug leider nichts mehr machen. Aber das passiert“, erklärte der 33-jährige gegenüber dem ZDF. Teamintern war er damit allerdings in guter Gesellschaft. So lief es auch für Piotr Zyla (16.) und Andrzej Stekala (21.) heute nicht ganz nach Plan.

Geiger und Paschke behaupten Platz in den Top-15

Der Tournee-Zweite Karl Geiger steigerte sich im Vergleich zum Vortag. Mit Sprüngen auf 134 und 130,5 Meter erreichte der Oberstdorfer einen soliden 11. Platz. „Ich bin zufrieden mit dem Wettkampf. Es waren keine Übersprünge, aber ganz ordentlich. Ich weiß, dass mir die Schanze nicht auf dem Leib geschneidert ist. Das war aber heute der richtige Schritt“, kommentierte er seine Leistung. Mit Sprüngen auf 130 und 133 legte auch Pius Paschke einen stabilen Wettbewerb hin und erreichte mit 272,2 Punkte einen guten 13. Platz. „Das war wieder positiv. Ich bin deutlich besser gesprungen als bei der Tournee. Ich schaue jetzt nach vorne und hoffe, dass ich mich in Zakopane nochmal steigern kann“, erklärt er im Interview mit dem ZDF. Die gute Platzierung nach Durchgang 1 konnte Severin Freund dagegen nicht halten. So ließ er 132,5 Meter 126 folgen und fiel von Rang 15 auf 24 zurück. „Es ist ein bisschen schade, weil ich eine gute Ausgangsposition hatte. Der zweite ist leider ein bisschen daneben gegangen weil er zu früh war. Jetzt heißt es dranbleiben. Ich habe schon das Gefühl, dass es in die richtige Richtung geht“, kommentierte der 32-Jährige seinen Wettkampf. Bereits im ersten Durchgang gescheitert sind dagegen Constantin Schmid (32.) und Martin Hamann (39.)

Horngacher mit dem Auftritt zufrieden: „Haben uns mannschaftlich stark verbessert“

Bundestrainer Stefan Horngacher zeigte sich im Anschluss mit der Leistung seines Teams zufrieden. „Leider wieder ganz knapp vorbei am Podest vorbei. Markus ist gut gesprungen, das war absolut in Ordnung. Mannschaftlich haben wir uns stark verbessert, vor allem im ersten Durchgang mit vier Leuten unter den Top-15“, zeigte sich der DSV-Coach zufrieden. „Karl kommt auf der Schanze nicht ganz so gut zurecht, hat aber besser reingefunden“, bewertet er die Leistung des Tournee-Zweiten. „Natürlich ist nach der Tournee auch ein wenig der Akku leer. Jetzt müssen wir erstmal heim und uns neu vorbereiten auf Zakopane“, blickt er voraus. Dort wird am kommenden Wochenende ein Einzel- und ein Teamspringen auf dem Programm stehen.

Ergebnis

Weltcupstand

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