Diskussionen rund um die Verletzungen sowie einem Startverzicht durch die Nationen Österreich und Kanada beschäftigte die Skisprungwelt im Vorfeld des Großschanzen-Einzelwettbewerbes in Predazzo. Trotz der Umstände lieferten sich die japanischen Skispringerinnen einen spannenden Kampf um den Sieg und die Podestplätze.
Gewinnen konnte doch letztendlich eine andere, nämlich Anna Odine Stroem. Mit 230.8 Punkten setzte sich die Norwegerin gegen die insgesamt dominierenden Japanerinnen durch. Das Podest komplettierten Yuka Seto (214.5 P.) und Nozomi Maruyama (202.7 P.).
Die Gesamtweltcupsiegerin des vergangenen Winters, Nika Prevc, hatte im Finaldurchgang mit Problemen bei der Landung zu kämpfen und konnte nur knapp einen Sturz verhindern. Sie reihte sich somit inmitten der Japanerinnen „nur“ auf dem vierten Platz ein. Bis auf Yuki Ito als 28. konnten sich alle weiteren japanischen Damen mit Yuzuki Sato (5.) Sara Takanashi (6.) und Kurumi Ichinohe (8.) unter den Top Ten einreihen.
Deutsche Damen ebenfalls geschlossen stark vertreten
Das DSV-Team um Selina Freitag (9.), Juliane Seyfarth (10.), Katharina Schmid (11.) und Agnes Reisch (12.) konnte auf der Großschanze bereits ein wesentlich besseres Gesamtbild abgeben als auf der Normalschanze – ein gelungener Test für die Olympischen Winterspiele. Auch Anna Hollandt war als 16. noch gut im Mittelfeld platziert. Einzig die Jüngste im Team, Emely Torazza, verpasste knapp als 33. den Einzug in den Finaldurchgang.
ÖSV-Damen und Team Kanada verzichten auf Großschanzenwettbewerb
Die österreichischen Skispringerinnen haben aus Sicherheitsgründen auf den Damen-Großschanzenbewerb des Sommer Grand Prix in Predazzo verzichtet. Dies teilte der Skiverband bereits am Mittag mit. Hintergrund sind die schweren Knieverletzungen, die sich Athletinnen in den vergangenen Tagen auf der neu errichteten Olympia-Schanze zugezogen haben, darunter Eva Pinkelnig aus Österreich, Alexandria Loutitt aus Kanada und die japanische Nordische Kombiniererin Haruka Kasai heute Vormittag. Nach ersten Informationen des kanadischen Trainers dürfte es sich auch bei Loutitt um einen Kreuzbandriss handeln. Die FIS prüft nun mögliche Materialänderungen, um die Sicherheit im Damen-Skispringen erneut zu verbessern. Die beiden qualifizierten ÖSV-Springerinnen Lisa Eder und Julia Mühlbacher verzichteten daher auf ihren Start, während die österreichischen Herren wie geplant an den weiteren Bewerben teilnehmen.
Neben den Österreicherinnen entschied sich auch das kanadische Team gegen eine Teilnahme am heutigen Wettbewerb. Somit fehlte mit Abigail Strate auch eine der Top-Anwärterinnen auf den Tagessieg. Die Norwegerin Gyda Westvold Hansen, die für diese Olympia-Saison von der Nordischen Kombination zum Skispringen gewechselt ist, trat ebenfalls nicht an – die Gründe hier sind allerdings unbekannt.