Beim ersten von zwei Sommer-Grand-Prix-Springen im russischen Chaikovsky holt sich Halvor Egner Granerud am Samstag den Sieg. Johann André Forfang und Evgeniy Klimov folgen dem Norweger auf den Rängen zwei und drei.
Schon im siegreichen Prolog am Freitag deutete sich an, dass die Aktien auf einen Tagessieg bei Halvor Egner Granerud wieder hoch im Kurs stehen. Bereits die Probe am heutigen Samstag sollte ein Vorbote sein: Mit der Bestweite von 135 Metern war der 25-Jährige im Training nicht zu schlagen. Entsprechend selbstbewusst zeigte sich der Gesamtweltcup-Sieger der Vorsaison im FIS-Interview: „In den letzten Wochen habe ich mich gut vorbereitet. Ich bin in sehr guter Form.“ Den Worten sollten im eigentlichen Wettkampf auch Taten folgen. Doch wie bei den Damen sollte auch bei den Herren der Wind immer wieder für Unterbrechungen sorgen. Auch deshalb konnte der Herren-Wettbewerb erst 20 Minuten später starten als ursprünglich geplant.
Evgeniy Klimov mit Fabel-Sprung
Den Russen Evgeniy Klimov schien das aber überhaupt nicht zu stören. Der 27-Jährige setzte sich mit 140 Metern nach Durchgang eins an die Spitze. Halvor Egner Granerud musste sich bei schwierigeren Bedingungen mit 133 Metern und Rang zwei begnügen. Sein Landsmann Johann André Forfang landete bei 133,5 Metern und belegte damit Platz drei vor dem Finale. Die weiteren Springer dahinter wie Ilya Mankov aus Russland (4.) oder der Tscheche Viktor Polasek (5.) hatten zu diesem Zeitpunkt schon einige Punkte Rückstand auf das Podest.
Langes Warten – und dann der Angriff von Halvor Egner Granerud
Nach einer über einstündigen Pause – die Damen mussten nämlich in dieser Zeit noch ihren Finaldurchgang bestreiten – sollte sich das Blatt wenden. Johann André Forfang konnte im Kampf um das Podium bei tollen Bedingungen mit 145 Metern den ersten Akzent setzen – und sich am Ende Rang drei sichern. 137,5 Meter – bei schlechteren Bedingungen – sollten aber für Granerud zum Tagessieg reichen, auch weil Klimov nicht mehr zulegen konnte (129,5 m). Hinter dem Podest reihen sich die verbesserten Marius Lindvik (4.) und Daiki Ito (5.). Die Russen zeigten sich vor allem als Team stark. Neben Klimov landeten auch Mikhail Nazarov (6.), Ilya Mankov (8.) und Roman Trofimov (9.) unter den besten Zehn. Komplettiert werden die Top Ten von Robin Pedersen auf Rang sieben und Cene Prevc auf Platz zehn.
„DACH“ nicht in Chaikovsky vertreten
Wer in den Startlisten die Springer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz sucht, wird keine Teilnehmer dieser Verbände finden. Sie alle haben auf das Wochenende in Russland verzichtet und den Fokus auf das heimische Training sowie die Regeneration gelegt. Einen ähnlichen Weg bestreiten auch die jeweiligen Damen-Mannschaften.
Weiter geht es in Chaikovsky am morgigen Sonntag. Für die Damen steht ab 6 Uhr (MEZ) das Ersatz-Springen für den aufgefallenen Wettkampf im kasachischen Schuchinsk an. Ab 10 Uhr (MEZ) geht es dann mit dem Mixed-Wettbewerb weiter.