Mit über 40.000 Zuschauern wird die große Schattenbergschanze in Oberstdorf auch in diesem Jahr wieder für eine einzigartige Atmosphäre sorgen und die DSV-Adler zu einem hoffentlich positiven Auftaktspringen der 73. Vierschanzentournee antreiben. Skispringen-News.de hat die erste Tourneestation zusammen mit Lokalmatador Karl Geiger, Vorjahressieger Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler mal genauer unter die Lupe genommen.
„Oberstdorf ist natürlich meine Lieblingsstation bei der Tournee, weil es meine Heimat ist. In den letzten Jahren habe ich dort auch immer gute Wettkämpfe gezeigt. Ich freue mich schon jetzt riesig auf die Stimmung dort, die für mich einfach so überragend ist, wie sonst nirgendwo“, blickt Karl Geiger voraus. Doch der Zweitplatzierte der Vierschanzentournee 2020/2021 hat sich auf der Anlage nicht immer leicht getan. „Ich habe mich jahrelang sehr schwer getan auf der Schanze, weil sie nicht so einfach zu springen ist. Sie hat einen knackigen Radius und ich bin beim Absprung oftmals zu spät dran gewesen. Man verfällt dann schnell in ein bisschen Hektik/Stress, muss aber wirklich schauen, dass man vorne balanciert ankommt. Das ist durch diesen Radius, der zwar nicht mega markant ist, doch eine Challenge, um sauber durchzukommen.“
Wem diese Challenge beim letzten Mal in Perfektion gelungen ist, ist Andreas Wellinger. Er sicherte sich mit drei Punkten Vorsprung den Sieg vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi. Platz drei ging an den Österreicher Stefan Kraft. Es waren im übrigen auch die Athleten, die am Ende in der Gesamtwertung der Vierschanzentournee ganz vorne lagen. Lediglich Kobayashi zog ab der dritten Station in Innsbruck noch an Wellinger vorbei. Somit wird Oberstdorf auch in diesem Jahr wieder ein wichtiger Gradmesser sein. Hierbei gilt der allseits bekannte Grundsatz: „In Oberstdorf kann man die Tournee nicht gewinnen, aber sie schon verlieren.“
„Bei mir kommt es immer ganz auf die Form an. Ich bin schon auf allen vier Schanzen gut gesprungen und durfte überall schon auf dem Podest stehen. Letztes Jahr war natürlich der Sieg in Oberstdorf ein ganz besonderer Moment, der für immer in Erinnerung bleibt. Auch dieses Mal freue ich mich wieder sehr auf die Kulisse im Stadion und über jede deutsche Fahne, die im Auslauf zu sehen ist“, schildert uns Andreas Wellinger.
Auch Markus Eisenbichler fühlt sich an der Schattenbergschanze immer sehr wohl. „Was ich immer extrem gerne mag, ist Oberstdorf. Es ist eine Schanze, die noch Charakter hat. Sie hat einen etwas anderen Radiusdruck und einen kurzen Tisch, aber wenn man es raus hat und die Bedingungen einigermaßen mitspielen, kann man extrem weit fliegen. Generell ist Oberstdorf einfach speziell, weil es der Auftakt in die Tournee ist und die Fahnen auf unserer Seite sind. Das ist schon cool.“
Wir sind gespannt, wie der Start für die DSV-Adler verlaufen wird. Neben dem Sieg von Andreas Wellinger erzielte die Mannschaft von Bundestrainer Stefan Horngacher im Vorjahr in Oberstdorf auch ein äußerst starkes Teamergebnis. Philipp Raimund wurde Sechster, Karl Geiger Siebter und Pius Paschke Elfter. Stephan Leyhe, der sich nach eigener Aussage immer etwas schwer mit Oberstdorf tut, sammelte mit dem 24. Platz ebenfalls in beiden Sprüngen Punkte.