Dank einer überragenden Mannschaftsleistung konnten die Norweger das dritte Teamspringen der laufenden Saison für sich entscheiden. So triumphierten die Wikinger in der Besetzung Marius Lindvik, Daniel Andre Tande, Robert Johansson und Halvor Egner Granerud vor Polen und Deutschland.
Die kleine Siegesserie der Österreicher ist gerissen. Nachdem die Alpenrepublik die zwei ersten Teamspringen der Saison gewinnen konnten, behielt diesmal Norwegen die Oberhand. Ausschlaggebend war eine stabile Mannschaftsleistung, bei der im ersten Durchgang vor allem Halvor Egner Granerud überragte. So sprang der Weltcupführende mit 130 Metern den entscheidenden Vorsprung heraus. Diesen ließen sich die Skandinavier auch im Finale nicht nehmen. Lediglich am Ende musste das Quartett noch ein wenig zittern, als Granerud arg ins pendeln kam, den Sprung aber auf 122,5 rettern konnte. So gewannen die Norweger mit 1024,2 Punkten vor den Polen, die 1018,3 Punkte erreichten. Für das Team um Kamil Stoch soll es also einfach nicht klappen, mit dem ersten Teamerfolg in dieser Saison. Ausschlaggebend hierfür war unter anderem der erste Sprung von Dawid Kubacki. So verlor dieser im ersten Versuch mit 118 Meter, 12 Meter auf Granerud. Allerdings zeigten sich die anderen Springer (Piotr Zyla, Andrzej Stekala und Kamil Stoch) sehr konstant, was man daran erkennt, dass keiner von ihnen unter 123 Metern blieb.
DSV-Adler melden sich zurück: Überragender Geiger sichert Rang drei
Die Deutschen präsentierten sich insgesamt deutlich verbessert im Vergleich zu den letzten Wochen. Nachdem die DSV-Adler in Zakopane noch recht deutlich am Podest vorbei segelten, sicherte diesmal ein ganz starker Karl Geiger den Platz auf dem Siegerpodest. So fing er mit 129 Metern im letzten Moment die Österreicher ab, bei denen Daniel Huber als direkter Konkurrent klar das Nachsehen hatte. „Das war ein richtig schöner Wettkampf. Die Schanze mag ich total gerne. Wir haben von Anfang an Gas gegeben und es ging gleich mal viel besser los als in Zakopane. Deshalb freut es mich extrem, dass wir geschlossen auf dem Podest stehen konnten“, so der Oberstdorfer gegenüber dem ZDF. Neben Geiger zeigten auch Pius Paschke (125 und 122,5 Meter) und Markus Eisenbichler (126,5 und 125,5 Meter) sehr ordentliche Sprünge. „Ich habe immer noch ein kleines Problem am Tisch, aber heute war ich mal stabil und ich bin eigentlich ganz zufrieden. Ich bin ganz gut reingestartet und freue mich, dass wir wieder auf dem Podest sind“, so Eisenbichler. Lediglich Martin Hamann ließ im zweiten Durchgang mit 116 Metern etwas federn. So landeten die Deutschen mit 1014,4 knappe 3,9 Punkte hinter den Polen auf dem dritten Rang.
Trotz Rückkehr von Kraft: Österreich verpasst das Podest
Dass die Österreicher mit Stefan Kraft am Podest vorbeischrammten, nachdem sie ohne ihm in Zakopane noch gewinnen konnten, lag definitiv nicht am Gesamtsieger des Vorjahres. So zeigte dieser mit 130 und 126,5 Meter tolle Flüge, wohingegen ausgerechnet Daniel Huber (115,5 und 123 Meter) etwas schwächelte. „Es waren zwei coole Sprünge. Der vierte Platz tut natürlich schon etwas weh, aber der Karl hat wohl den besten Sprung heute runtergebracht. Das muss man auch anerkennen“, zeigt er sich sportlich fair.
Beim Kampf um Platz fünf setzte sich Japan gegen Slowenien durch. So sorgte wieder einmal Yukia Sato für Aufsehen, der im zweiten Durchgang mit 131,5 Meter den weitesten Sprung landen konnte. Im ersten Durchgang konnte dagegen noch Peter Prevc mit einem Satz auf 130,5 Meter ein Ausrufezeichen setzen. 106 Meter im Finale von Ziga Jelar verpassten den Slowenen jedoch dann den entscheidenden Dämpfer. Auf den hinteren Rängen setzte sich die Schweiz dank eines tollen Finalsprungs von Gregor Deschwanden gegen die Finnen durch. Die USA schied als Neuntplatzierter nach Durchgang 1 aus.
Geiger und Eisenbichler wollen auch im Einzel angreifen
Bevor der Weltcuptross weiter nach Willingen zieht, steht morgen noch das Einzelspringen auf dem Programm. Neben Graerud, Stoch und Kraft, gehören hierbei auch wieder Karl Geiger und Markus Eisenbichler zum Favoritenkreis. „Morgen möchte ich noch besser Skispringen, noch ein bisschen besser die Kante treffen, dann kann ich die Schanze auch ganz gut. Ich will einfach Spaß haben“, freut sich der Siegsdorfer auf das morgige Springen.