Beim ersten Einzelspringen in Lahti (FIN) sichert sich der Österreicher Stefan Kraft den Sieg vor dem Norweger Halvor Egner Granerud. Piotr Zyla (Polen) landet auf dem dritten Rang.
Während am Nachmittag die Qualifikation wegen des starken Schneefalls noch abgesagt werden musste, präsentierte sich das finnische Lahti am Abend mit einer traumhaften Winterkulisse. Aufgrund der abgesagten Qualifikation machten sich 68 Starter nach nur einem Trainingssprung an den Ablauf zum ersten Wertungsdurchgang. Nach dem ersten Sprung lag eine Sensation in der finnischen Luft von Lahti: Der Österreicher Ulrich Wohlgenannt springt mit Startnummer 28 auf 126 Meter und führt damit das Feld bis zum Ende des ersten Wertungsdurchganges an. Auch sein österreichischer Teamkollege Stefan Kraft kommt mit einer Weite von 124,5 Meter nicht an Wohlgenannt heran und rangiert sich auf dem zweiten Rang ein. Markus Eisenbichler (Deutschland) springt zwar mit 127 Metern einen Meter weiter als Wohlgenannt, platziert sich aber aufgrund höherer Abzüge für den Aufwind 6,2 Punkte hinter dem Österreicher auf Platz drei.
Halvor Egner Granerud zeigt mit einem Satz auf 127,5 Meter zwar den weitesten Sprung des ersten Durchganges, landet wegen schlechterer Haltungsnoten aber nur auf Rang vier. Evegnii Klimov aus Russland landet im Zwischenklassement auf dem fünften Rang.
Aufholjagd von Lindvik und Kubacki – Kraft nicht zu schlagen
Im zweiten Durchgang drehen die Athleten dann noch einmal richtig auf. So kann sich der Olympiasieger aus Peking – Marius Lindvik – nach einem schlechteren ersten Sprung und nur Rang 22 im zweiten Durchgang mit einem Satz auf 127,5 Meter noch um ganze 11 Plätze verbessern und auf Rang 11 nach vorne schieben. Ebenso stark verbessern kann sich der Pole Dawid Kubacki, der ganze 12 Ränge nach vorne springt und am Ende auf Rang 13 landet.
Doch an einen kommt heute niemand ran: Stefan Kraft. Der Österreicher, der bereits nach dem ersten Durchgang auf Rang zwei gelegen hatte, kann sich mit einem Satz auf 131 Meter noch auf den ersten Rang nach vorne schieben und siegt mit einem Vorsprung von 14,9 Punkten vor dem Norweger Halvor Egner Granerud, der sich noch vom vierten auf den zweiten Platz verbessern kann. Hinter dem Gesamtweltcup-Sieger der vergangenen Saison werden die Punktabstände dann extrem gering: So liegen zwischen Granerud und dem Drittplatzierten Polen Piotr Zyla lediglich 0,2 Punkte. Auch Markus Eisenbichler (Deutschland) liegt nur 0,1 Punkte hinter dem Podest auf Rang vier. Sein Teamkollege Karl Geiger landet nur weitere 0,4 Punkte hinter Eisenbichler auf dem fünften Platz und kann somit wichtige Punkte im Kampf um den Gesamtweltcup gegen den Japaner Ryoyu Kobayashi gut machen.
Wohlgenannt kann Führung nicht halten
Für den Führenden aus dem ersten Durchgang – Ulrich Wohlgenannt – geht es nach einem schwächeren Sprung auf 118 Meter noch auf Rang sechs zurück. Insgesamt aber trotzdem ein starker Wettkampf des 27-jährigen Athleten des SV Kehlegg-Vorarlberg. Siebter wird der Japaner Ryoyu Kobyashi, der wichtige Punkte im Kampf um den Gesamtweltcup an Karl Geiger verliert. Auf den Rängen Acht und Neun rangieren sich die beiden slowenischen Prevc-Brüder Peter und Cene ein. Gregor Deschwanden aus der Schweiz wird punktgleich mit Cene Prevc Neunter.
Deutsches Team mit viel Licht und auch Schatten
In der deutschen Mannschaft zeigen neben Eisenbichler (4.) und Geiger (5.) noch Severin Freund als 15. und Constantin Schmid als 16. eine solide Leistung. Vor allem Freund kann sich nach einem starken zweiten Sprung auf 125 Meter noch um neun Ränge nach vorne schieben. Nicht in den zweiten Durchgang der besten 30 haben es Stephan Leyhe als 34. und Pius Paschke als 55. geschafft,
Auch im österreichischen Team gab es mit Manuel Fettner einen prominenten Ausfall. Der Gewinner der Silbermedaille von der Normalschanze bei den Olympischen Spielen in Peking landete schon bei 114 Meter und wird am Ende 39. Auch seine Teamkollegen Daniel Tschofenig als 31 und Daniel Huber als 46. erreichen das Finale der besten 30 nicht.
Weiter geht es für die Springer am morgigen Samstag mit dem Teamwettbewerb, der um 16:30Uhr startet und live in der ARD und auf Eurosport übertragen wird. Ab 15:15Uhr steht der Probedurchgang auf dem Programm.