Das österreichische Team wurde der Favoritenstellung beim ersten 4er-Teamwettbewerb der Herren im laufenden Weltcupwinter gerecht. Jan Hörl, Maximilian Ortner, Stefan Kraft und Daniel Tschofenig sammelten insgesamt 1170,4 Punkte und setzten sich souverän gegen die übrigen neun Nationen durch. Platz zwei sicherten sich die Slowenen (1129,6 Punkte) vor den Norwegern (1122,9 Punkte), die das Podium auf Rang drei komplettierten. Die deutsche Mannschaft (1110,0 Punkte) belegte in der Endabrechnung die vierte Position.
Für die Österreicher lief es beim Teamwettbewerb in Zakopane von Beginn an wie am Schnürchen. Startspringer Jan Hörl brachte die derzeit stärkste Skisprungnation mit einem Sprung auf 137 Meter direkt in Führung. Seine drei Mannschaftskollegen Maximilian Ortner, Stefan Kraft und Daniel Tschofenig leisteten sich anschließend ebenfalls keine Schwäche und trugen ihren Anteil zu einem souveränen Start-Ziel-Erfolg bei. Mit einem satten Vorsprung von 40,8 Punkten lag das Quartett am Ende vor dem zweitplatzierten Team aus Slowenien (Lovro Kos, Timi Zajc, Domen Prevc und Anze Lanisek), dessen Athleten immer besser in Form kommen. Während Zajc und Lanisek in diesem Weltcupwinter schon in vereinzelten Sprüngen überzeugen konnten, fand im heutigen Wettbewerb auch Kos wieder zu alter Stärke zurück und präsentierte sich mit Weiten von 136 Metern und 137,5 Metern wiedererstarkt.
Mit konstant guten Sprüngen sicherten sich die Norweger (Kristoffer Eriksen Sundal, Benjamin Oestvold, Halvor Egner Granerud und Johann Andre Forfang) dahinter den dritten Rang. Oestvold erhielt dieses Mal den Vorzug vor Marius Lindvik, der weiterhin auf Formsuche ist, und konnte mit Weiten von 133,5 Metern bzw. 134,5 Metern seine Nominierung rechtfertigen. Wie von den letzten Weltcupspringen schon gewohnt, stach Forfang aus dem Quartett noch einmal besonders heraus und lieferte im ersten Durchgang eine Top-Weite von 142 Metern ab. Im zweiten Durchgang konnte er mit 132,5 Metern den Schlussangriff von Anze Lanisek, der mit einer Luke mehr Anlauf auf 144 Metern kam, allerdings nicht mehr ganz parieren. So zogen die Slowenen noch im letzten Sprung an den Norwegern vorbei.
Auch die deutsche Mannschaft (Karl Geiger, Pius Paschke, Philipp Raimund und Andreas Wellinger) kämpfte lange um einen Podiumsplatz mit, musste sich allerdings in der Endabrechnung mit dem vierten Platz begnügen. Zur Halbzeit hatte das DSV-Quartett noch hinter Österreich und Norwegen auf der dritten Position gelegen. Den stärksten Eindruck hinterließ dabei heute Karl Geiger (136,5 Meter/139,5 Meter), der sich einmal mehr deutlich gegenüber seinen schwachen Trainingssprüngen steigerte. Neben ihm holte sich auch Andreas Wellinger Selbstvertrauen für den morgigen Einzelwettbewerb. Mit einem Satz auf 139 Meter zeigte er im Finaldurchgang seinen bislang besten Sprung auf der Anlage.
Hinter den vier Top-Nationen platzierten sich die Polen (1037,0 Punkte) bei ihrem Heimspiel auf dem fünften Rang. Neben einem gewohnt starken Pawel Wasek und einem soliden Auftritt von Aleksander Zniszczol zeigte sich hier vor allem Dawid Kubacki deutlich verbessert, auch Kamil Stoch wirkte in seinen Versuchen stabiler. Rang sechs ging an die Schweiz (1009,2 Punkte) vor den USA (985,8 Punkte), die Siebte wurden. Hier sorgte vor allem Kevin Bickner mit Weiten von 134 Metern und 141,5 Metern für Furore. Man darf gespannt sein, ob er diese Leistung im morgigen Einzelwettkampf wiederholen kann. Platz acht ging an die Japaner (967,9 Punkte), die an diesem Wochenende ohne Ryoyu Kobayashi in Zakopane vertreten sind.
Kasachstan (9.) und Finnland (10.), bei denen Kasperi Valto wegen seines irregulären Sprunganzuges disqualifiziert wurde, schieden nach dem ersten Durchgang aus.