Foto: Konstanze Schneider

Nachdem Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe und Michael Hayböck ihre Skisprungkarriere beendet haben, hat auch Simon Ammann inzwischen eine Entscheidung getroffen: Er setzt seine Karriere fort und will 2026 erneut bei den Olympischen Winterspielen an den Start gehen. Sollte dem Schweizer die Qualifikation gelingen, wären es seine bereits achten Olympischen Spiele – eine Marke, die bislang nur Noriaki Kasai (Japan/Skispringen) und Claudia Pechstein (Deutschland/Eisschnelllauf) erreicht haben.

Ammann, mittlerweile 43 Jahre alt, hat sich über Jahrzehnte hinweg als eine der größten Ikonen des Skispringens etabliert. Seinen Legendenstatus festigte er vor allem durch seine sensationellen Erfolge bei den Olympischen Spielen. 2002 in Salt Lake City sowie 2010 in Vancouver gelang ihm das Kunststück, jeweils Doppel-Gold auf der Normal- und Großschanze zu gewinnen. Diese historischen Siege machten ihn zu einem der erfolgreichsten Skispringer der olympischen Geschichte.

Auch wenn der vierfache Olympiasieger, der zuletzt im Continental Cup unterwegs war, nicht mehr zur Weltspitze gehört, ist seine Erfahrung und sein Ehrgeiz ungebrochen. Daher ist sein großes Ziel: eine erneute Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo. Ob Ammann die Qualifikation gelingt, bleibt abzuwarten. Es wird jedoch sicher mit Spannung verfolgt werden. Gleiches gilt im übrigen auch für Noriaki Kasai. Auszuschließen ist es nicht, dass auch der 52-Jährige noch einmal einen Versuch starten wird, bei Olympia mit dabei zu sein. Realistischer ist dieses Ziel aber wohl bei Ammann, der zuletzt in Trondheim auch schon zum 13. Mal bei einer Weltmeisterschaft dabei war.

Doch was motiviert den früher oft als „Harry Potter“ betitelten Schweizer eigentlich immer wieder weiter zu machen? Skispringen-News.de hatte mit Simon Ammann genau über dieses Thema gesprochen.

Skispringen-News.de: „Simon, was motiviert Dich jedes Jahr auf Neue wieder Ski zu springen und gegen die jungen Athleten anzutreten?“

Simon Ammann: „Man muss da sicherlich den richtigen Fokus setzen. Ich trete ja nicht gegen die Jungen in dem Sinn an. Klar, offensichtlich vom Alter her schon, aber vor allem gegen mich selber. Und frage mich dabei ständig: wo kann ich noch was rausholen? Es gibt viele Tage, an denen ich denke: ja, es ist so, der Sprung scheitert an der Technik und nicht am Alter! Davon bin ich eigentlich sehr stark überzeugt. Und solange ich kann, versuche ich das jetzt hinzubekommen. Das ist für alle die gleiche Aufgabe, ob du jetzt jung bist oder älter. Und so mache ich es.“

Skispringen-News.de: „Wie ist es, wenn man sich über die Jahre einen gewissen Sprungstil erarbeitet hat und sich dann aber jede Saison wieder neu anpassen muss?“

Simon Ammann: „Manchmal ist es schwieriger, manchmal hast du Möglichkeiten, dann ist es einfacher. Und es gibt einfach Jahre, wo sich das Material so reguliert, dass du es sowieso umstellen musst und wenn du Pech hast, taugt es dir halt gar nicht. Und dann zerfällt das Konstrukt schon auch recht schnell. Das ist halt wirklich typisch fürs Skispringen, dass man in einem Jahr Weltcupgesamtsieger sein kann, im nächsten Jahr geht es vielleicht auch noch so und dann irgendwann zerbröselt es. Das sieht man immer wieder.“

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