Beim heutigen Weltcup-Einzel auf der Adam-Małysz-Schanze im polnischen Wisła feierte der Slowene Domen Prevc (282,3 Punkte) seinen zweiten Sieg in Folge. Mit zwei Top-Sprüngen auf 137,0 m und 132 m setzte er sich am Ende aufgrund einiger eingebüßter Haltnungsnoten nur knapp gegen die Konkurrenz durch. Mit seinem heutigen Weltcup-Erfolg übernahm er zudem die Weltcup-Gesamtführung und verdrängte damit seinen Teamkollegen Anze Lanisek.
Hinter Prevc landete der Japaner Ryoyu Kobayashi (281,4 Punkte), dessen Finalweite ihm letztendlich mit engen 0,9 Punkten Rückstand „nur“ Platz zwei einbrachte. Auf Rang drei sprang Philipp Raimund (276,8 Punkte), der mit seinen Flügen auf 131,5 m und 129 m damit das Wisla-Wochenende ebenfalls mit einem weiteren Podestplatz als bester DSV-Adler abschließen konnte. „Ich bin auch am zweiten Tag sehr zufrieden. Auch mit einem Gate down habe ich es trotzdem geschafft locker zu bleiben. Auch im zweiten Sprung bin ich entspannt geblieben und das ist für mich aktuell das Wichtigste. Auch wenn der Druck da ist, noch oben unter den letzten zwei oder drei zu sein, es trotzdem so hinzubekommen“, fasste Raimund die heutige Leistung zusammen.
Auch direkt hinter dem Podium bot der Wettkampf höchste Spannung. Ren Nikaido (Japan) sprang auf einen starken 4. Platz und etabliert sich damit weiterhin in der Weltspitze. Ein besonderes Ausrufezeichen setzte der junge Pole Kacper Tomasiak, der vor heimischem Publikum als Fünfter seine bisher beste Weltcup-Platzierung erreichen konnte. Ebenfalls top vertreten war Vladimir Zografski (Bulgarien), der als Sechster das enge Spitzenfeld ergänzte.
DSV-Trio überzeugt – Geiger und Wellinger straucheln erneut
Einmal mehr zeigte das deutsche Trio um Raimund, Hoffmann sowie Paschke ein geschlossenes Teamergebnis. Neben dem drittplatzierten Raimund bestätigte auch Felix Hoffmann seine gute Form und landete als 8. punktgleich mit Lanisek erneut in den Top Ten. Beide erhielten im ersten Durchgang das Vertrauen des Bundestrainers und starteten auf Trainerwunsch hin ein Gate tiefer – beide erreichten die zu erbringenden 127 m (95% des Hillsize) und erhielten damit die Punktegutschrift. Auch Pius Paschke präsentierte sich stabil und belegte vor allem nach einem guten Finalsprung den zwölften Platz.
Weniger erfreulich verlief der Tag für die beiden Routiniers Wellinger und Geiger. Karl Geiger scheiterte nach einem schwachen Auftritt als 54. erneut bereits in der Qualifikation, während Andreas Wellinger nur durch den Nicht-Start aufgrund technischer Schwierigkeiten an der Bindung von Kristoffer Eriksen Sundal (Norwegen) überhaupt in die Top 50 hineinrutschte. Im Wettkampf kam er jedoch lediglich auf 115 m, was ihn schließlich auf den 47. Platz zurückwarf – damit erneut keine Punkte und ein sichtlich rätselndes Gesicht bei Wellinger.
Emotionaler Moment: Kamil Stochs letzter Weltcup auf der Adam-Małysz-Schanze
Ein besonderes Augenmerk lag am Sonntag für die polnischen Fans auf Kamil Stoch, der zum letzten Mal in seiner Karriere einen Weltcup auf der Adam-Małysz-Schanze bestritt. Der polnische Superstar zeigte eine solide Leistung und verabschiedete sich würdig von seinem Heimpublikum, nachdem er am Vortag bereits in der Qualifikation scheiterte.
Ausblick: Heim-Weltcup in Klingenthal steht bevor
Am kommenden Wochenende macht der Weltcup-Tross in Klingenthal Station. Für die deutschen Springer wird der Heim-Weltcup zu einem wichtigen Gradmesser. Es bleibt spannend, ob sowohl Karl Geiger als auch Andreas Wellinger dort an den Start gehen werden. Dies wird laut Cheftrainer Stefan Horngacher Anfang der kommenden Woche in Absprache mit den Athleten entschieden.
Die Form von Raimund, Hoffmann und Paschke lässt jedoch auf ein starkes deutsches Mannschaftsergebnis hoffen – und der VSC Klingenthal bietet traditionell beste Bedingungen für spektakuläre Wettkämpfe.

