Foto: Konstanze Schneider

Kevin Bickner hat in der abgelaufenen Wintersaison sein erstes Top-10 Resultat im Weltcup erzielt. In Willingen wurde der US-Amerikaner Zehnter und erfüllte sich damit eines seiner großen Ziele, welches ihm zuvor über viele Jahre hinweg verwehrt blieb. Der 28-Jährige legte zwischenzeitlich sogar eine Skisprung-Pause ein und es herrschte Ungewissheit, ob er überhaupt noch einmal zurückkehren wird. Im Interview mit Skispringen-News.de gibt er uns Einblicke, was ihn damals zu diesem Schritt bewogen hat und wie es zu seinem Comeback kam.

Skispringen-News.de: „Kevin, Du hast in Willingen Dein erstes Top-10-Ergebnis im Weltcup erzielt. Wie war das für Dich, welche Emotionen hat es in Dir hervorgerufen?“

Kevin Bickner: „Es war unheimlich schön. Ich hatte viele Ziele für den ganzen Winter. Deshalb war ich wirklich glücklich, sie zu erreichen. Und ich kann nun auf neue Ziele und neue persönliche Bestleistungen hinarbeiten. Zudem war die Atmosphäre in Willingen großartig. Ich liebe einfach diese Energie, die die Menge hat und es ist toll zu sehen, wie viele Leute zu diesem Event kommen.“

Skispringen-News.de: „Du hast dem Skispringen zwischenzeitlich den Rücken zugekehrt. Was war der Grund hierfür und was hat Dich bewegt wieder zurückzukommen?“

Kevin Bickner: „Ich habe damals entschieden, dass es Zeit für den Rücktritt war. Ich wollte mich vom Sport verabschieden und andere Dinge tun. Es ist einfach viel, als Amerikaner ständig unterwegs und nie zu Hause zu sein. Das Reisen hat mich irgendwie ausgelaugt und es gab keine Ergebnisse. Daher war es schwer, weiterzumachen, ohne Fortschritte zu sehen. Also habe ich einfach entschieden, dass es Zeit war, mit meinem „normalen Leben“ weiterzumachen.

Aber ich habe gesehen, was die norwegische Partnerschaft mit dem US-Team gemacht hat. Von meinen alten Teamkollegen hatten Einige die beste Saison, die sie jemals hatten. Ich dachte, dass es kein Zufall war. Viele Leute haben mich dann ermutigt, zurückzukommen. Ein ganzes Jahr musste ich es mir anhören (lacht). Schließlich dachte ich dann auch, dass ich es mal versuchen sollte. Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass meine Karriere zu kurz war und dass ich nicht erreicht habe, was ich wollte. Also habe ich beschlossen, es ein paar Jahre mit diesem neuen System zu versuchen und zu sehen, ob ich mein echtes Potenzial im Sport finden kann. Ich denke, es läuft ziemlich gut, also bin ich froh, dass ich mein Skisprung-Comeback gegeben habe.“

Skispringen-News.de: „Wie schön ist es für Euch mit Lake Placid auch einen Heimweltcup zu haben?“

Kevin Bickner: „Es ist wirklich toll, ein Weltcup-Event in unserem eigenen Land zu haben. Wir freuen uns alle immer sehr darauf. Viele unserer Freunde und Familien sind dort regelmäßig vor Ort. Dann können die anderen Teams mal reisen und wir tatsächlich einmal zu Hause sein (lacht), auch wenn es immer noch weit entfernt ist von dem, was ich als „mein Zuhause“ bezeichnen würde.“

Hinweis: Das Interview mit Kevin Bickner haben wir vor den Weltmeisterschaften in Trondheim geführt. Welche Auswirkungen der Anzugskandal der Norweger auf die künftige Zusammenarbeit mit dem US-Team haben wird, bleibt abzuwarten.

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