Johann Andre Forfang (Norway), FIS Nordische Ski-Weltmeisterschaften Planica (SLO), Large Hill - Men Team

Nächste Woche beginnen die Nordischen Skiweltmeisterschaften in Trondheim. Bedingt durch die Ausfälle von Silje Opseth, Thea Minyan Bjoerseth und Halvor Egner Granerud ist das norwegische Team dabei sehr gebeutelt. Mit Johann Andre Forfang, Marius Lindvik sowie Erin Maria Kvandal und Anna Odine Ström haben sie dennoch mehrere Medaillenanwärter bei der Heim-WM in ihren Reihen.

„Trondheim ist meine Heimschanze – ich lebe seit 15 Jahren hier“ schildert uns Johann Andre Forfang, der die Anlage in- und auswendig kennt und damit neben den starken Österreichern Tschofenig, Hörl und Kraft sowie dem wiedererstarkten Ryoyu Kobayashi zu den ganz großen Favoriten im Kampf um das Edelmetall zählt.

Was Forfang dabei auszeichnet, ist seine beeindruckende Konstanz in dieser Saison. Schon bei der Vierschanzentournee war er der Einzige, der den drei ÖSV-Adlern an der Spitze des Feldes halbwegs folgen und in Garmisch-Partenkirchen mit dem zweiten Platz auch auf das Podium springen konnte. Danach gelang es ihm im Vergleich zu einigen anderen Athleten die gute Form zu konservieren und nach mehreren zweiten Plätzen in Lake Placid seinen ersten Saisonsieg einzufahren.

„Ich habe das Gefühl, dass meine aktuelle Form das Ergebnis von mehreren Jahren harter Arbeit ist. Es ist also nicht so, dass das über Nacht passiert ist. Ich habe sehr lange an denselben Dingen gearbeitet und jetzt beginnt es sich auszuzahlen“, so Forfang über seinen aktuellen Flow.

Und wie schätzt er selbst die Chancen der Norweger beim Kampf um die Medaillen ein? „Zunächst einmal freue ich mich schon viele Jahre auf unsere Heim-WM und es ist schön, in dieser Phase der Saison gut in Form zu sein. Ich habe gehört, dass die Wettbewerbe ausverkauft sind. Also hoffe ich, dass wir die Leute dort begeistern und eine tolle Show bieten können. Wir haben ein gutes Team und auch ich habe gezeigt, dass meine aktuellen Sprünge gut genug sind, um an der Spitze um Siege mitkämpfen zu können.“

Neben ihm präsentiert sich auch Teamkollege Marius Lindvik rechtzeitig zum Saisonhighlight in immer besserer Form. Nachdem er weite Teile der Saison deutlich hinter den eigenen Erwartungen und Möglichkeiten zurückblieb, schloss er den letzten Wettbewerb in Sapporo auf dem zweiten Platz hinter Ryoyu Kobayashi ab – eine mehr als gelungene Generalprobe. Dies sollte ihm das nötige Selbstvertrauen für die WM in der nächsten Woche vor heimischer Kulisse geben.

Anna Odine Ström: „Knieverletzung hat meine Leistung beeinflusst – gute Sprünge sind schwieriger und seltener geworden“

Bei den Frauen ruhen die norwegischen Hoffnungen in erster Linie auf Eirin Maria Kvandal, die in dieser Saison bereits in Sapporo und Willingen siegreich war. Im Gesamtweltcup ist sie zwar inzwischen hinter Selina Freitag auf den vierten Platz zurückgefallen, jedoch pausierte sie zuletzt in Ljubno und aktuell in Hinzenbach zugunsten der WM-Vorbereitung.

Ebenfalls auf dem Zettel haben muss man Anna Odine Ström, die bei der letzten WM in Planica auf der Normalschanze Bronze gewann. Eine Verletzung nach einem Sturz in Engelberg Mitte Dezember 2023 sorgte allerdings für eine lange Wettkampfpause, nach der sie sich aktuell noch zurückkämpft. Der zweite Platz in Willingen zeigte jedoch, dass es für sie in die richtige Richtung geht.

„Bei der WM hoffe ich darauf, gute Leistungen zeigen zu können. Meiner Meinung nach waren die guten Sprünge in letzter Zeit oder in dieser Saison eher selten bei mir. Deshalb hoffe ich auf starke Auftritte – und es ist schön zu sehen, dass gute Leistungen auch für das Podium reichen können, wie hier in Willingen geschehen.“

Zu ihrem Comeback seit der Knieverletzung führt sie aus: „Ich habe das Gefühl, dass es meine Leistungen beeinflusst hat. Einige meiner Abläufe sind nicht mehr da, und es fühlt sich alles ein bisschen anders an. Rückblickend ist der Unterschied ziemlich groß, auch wenn es sich am Anfang nicht so angefühlt hat. Es wirkt sich auf die wirklich guten Sprünge aus – sie sind schwieriger und seltener geworden. Aber ich bin einfach froh, wieder zurück zu sein und daran zu arbeiten. Ich hoffe, dass die guten Sprünge wieder kommen, weil es bei anderen, die verletzt waren, ja auch so war.“

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