Vom 20.-22.12.2024 steht in Engelberg der nächste Weltcup der Skispringer und Skispringerinnen auf dem Programm. Für die Herren ist es die Generalprobe für die nach Weihnachten folgende Vierschanzentournee, für die Damen die letzte Station vor der sog. „Two Nights Tour“. Skispringen-News.de hat sich im Vorfeld mit den beiden Schweizer Lokalmatadoren Simon Ammann und Killian Peier über die Anlage unterhalten und nachgefragt, worauf es bei der Schanze ankommt. Zudem liefert uns auch DSV-Adler Karl Geiger eine kurze Einschätzung.
„In Engelberg sind gute Rückenwindspringer gefragt“, schildert uns Simon Ammann im Rahmen des Weltcups von Titisee-Neustadt. Der zweifache Doppelolympiasieger aus der Schweiz führt aus, dass sein kürzlich vollzogener Ski-Wechsel mit Schanzenanlagen wie Engelberg in Zusammenhang stehen. „Mit Rückenwindbedingungen klar zukommen war in den letzten Jahren leider nicht mehr meine Stärke. Ich versuche, mich jedoch wieder dahin zu arbeiten. Darum habe ich auch den Skiwechsel vollzogen, weil ich mir gerade bei solchen Verhältnissen mehr von dem neuen Material verspreche. Mein Ziel ist es besser zu werden, damit ich auch bei der Vierschanzentournee mit dabei bin und schaue daher jetzt, dass ich meine sieben Sachen auf die Reihe bekomme.“
In Titisee-Neustadt qualifizierte sich Ammann zuletzt für die beiden Einzelspringen, verpasste allerdings den zweiten Durchgang (er belegte hier zweimal den 43. Platz). Vielleicht treibt ihn ja das Heimpublikum in Engelberg wieder zurück in die Weltcuppunkte, die er zu Saisonbeginn bereits eingefahren hatte.
Viel besser läuft es aktuell wieder bei seinem Teamgefährten Killian Peier. Seine deutliche Verbesserung war auch der Schlüssel dafür, dass die Schweizer Mannschaft im Super Team-Wettbewerb am Freitag in Titisee-Neustadt einen starken vierten Platz belegte (neben der ohnehin starken Form von Gregor Deschwanden). Im Hinblick auf das kommende Wochenende schildert uns Peier: „Der Schanzencharakter ist definitiv ganz anders als in Titisee-Neustadt, wo es noch eine „Old-School“-Spur war. In Engelberg handelt es sich um eine neue Anlaufspur, auf der man sehr wenig Druck hat, aber es ganz harmonisch bis zum Schanzentisch zufließt. Wir haben danach einen hohen Luftstand, dafür gibt es allerdings den Rückenwind. Es ist wichtig, dass viel Energie vom Tisch aus kommt, damit wir im Flug bei den schwierigen Verhältnissen nicht überrotieren.“
Und wie schätzen die deutschen Athleten das Ganze ein? Karl Geiger schildert uns am Mikrofon folgendes: „Engelberg ist eine interessante Schanze, mit der ich sehr viele positive Momente und schöne Emotionen verbinde. Vor allem, weil ich dort meinen ersten Weltcupsieg feiern durfte. Trotz des oftmals vorherrschenden Rückenwinds mag ich die Schanze sehr gerne. Sie liegt auf 1.000 Metern, d.h. man muss wirklich einen guten Abdruck bringen und wenn ich sauber springe, ist das auch meine Stärke. Ich freue mich auf jeden Fall schon drauf“, so der Oberstdorfer, dem in Titisee-Neustadt ordentliche Sprünge gelangen, jedoch ohne den „zündenden Moment“, wie er es selbst beschreibt.
Keine großen Sorgen machen müssen sich die deutschen Fans wohl um Pius Paschke, dem derzeit alles leicht von der Hand geht. Mit drei Siegen an drei Tagen war er der Weltcupführende am letzten Wochenende der Dominator von Titisee-Neustadt. Im Hinblick auf Engelberg führt er voller Zuversicht aus: „Es ist eine Schanze, die ich extrem gerne mag.“ Vielleicht dürfen wir uns also auf die Fortsetzung der Siegesserie Paschkes freuen. Gleiches gilt im übrigen auch für die Skispringerinnen des DSV. Hier bestimmt aktuell Katharina Schmid das Geschehen. Mit zwei Weltcupsiegen in Zhangjiakou (China) baute sie am letzten Wochenende ihre Führung im Gesamtweltcup weiter aus.