Irgendwie schienen die Schweizer Meisterschaften in diesem Jahr unter einen schlechten Stern zu stehen. Nachdem die beiden Springer Kilian Peier und Andreas Schuler positiv auf Covid-19 getestet wurden, mussten diese ohnehin schon zwei Wochen später als geplant stattfinden. Doch gerade für den besten Schweizer der letzten Jahre, Kilian Peier, wollte die Pechsträhne nicht abreißen. Der Sieg von Gregor Deschwanden trat damit fast schon in den Hintergrund.

Alles war angerichtet für ein Duell Kilian Peier gegen Simon Amann auf der, aus dem Sommer-Grand-Prix bekannten Anlage in Einsiedeln. Doch bereits nach dem ersten Durchgang war alles anders. So führte überraschenderweise Gregor Deschwanden mit einem Satz auf 116 Meter. Zwar sprang Kilian Peier einen halben Meter weiter, kam bei der Landung jedoch hart zu Fall und musste zum Schock aller aufgrund einer Knieverletzung die Reise ins Krankenhaus antreten. Nach Abschluss des ersten Durchganges hatten Amann und Dominik Peter mit 110,5 Metern bereits einen bertächtlichen Rückstand auf den überraschend stark springenden Deschwanden. Mit 109 Meter im zweiten Durchgang ließ dieser sich den Titel nicht nehmen und setzte sich mit 289 Punkten klar vor seinen Konkurrenten durch. Den Kampf um Silber gewann der erst 19-Jährige Peter mit 0,5 Punkten Abstand vor dem 20 Jahre älteren Vierfach-Olympiasieger. Beide erzielten mit 106,5 Meter auch im Finale die gleiche Weite und erzielten insgesamt 273,5 und 273 Punkte. Der Silbermedaillengewinner sicherte sich damit auch den Junioren-Titel. Die Ränge vier und fünf belegten Sandro Hauswirth (259,5 Punkte) und Lars Kindlimann (229,8 Punkte). Auf den folgenden Plätzen rangieren zwei Springer aus der Juniorenwertung. So sicherte sich Olan Lacroix mit 106,5 und 94,5 Meter den Silber-Rang, während Yannick Wasser Bronze gewann.

Zudem trugen auch die Schweizer Damen, die im Weltcup aktuell keine Rolle spielen ihre Titelkämpfe auf der kleineren HS77-Schanze aus. Diesen gewann die 15-jährige Sina Arnet mit 70 m und 74.5 m und 245.5 Punkten vor Emely Torazza (68 m und 70 m; 230.2 Punkte) und Rea Kindlimann (63.5 m und 66 m; 215.0 Punkte).

Nach den Titelkämpfen folgte der Schock: Kilian Peier fällt für die ganze Saison aus

Trotz aller Meister-Freuden waren die Gedanken aller mit Sicherheit auch beim gestürzten Kilian Peier, bei dem schnell der Verdacht auf einen Kreuzbandriss die Runde machen. Laut der Facebook-Seite Equipe West hat sich der schlimme Verdacht nun bestätigt. Somit müssen die Schweizer im angehenden Winter auf ihren vermutlich besten Athleten verzichten. Nach den vielen Verletzungen im Vorjahr, hat sich die traurige Serie der Knieverletzungen nun auch mit den schmäleren Keilen fortgesetzt. So kann man Risiken zwar minimieren, aber niemals ganz ausschließen. Wir wünschen Kilian Peier, dass er auch diese Hürde in seiner Laufbahn übersteht und mit voller Kraft in die Olympia-Saison 2021/22 starten kann.

Ergebnis Herren

Ergebnis Damen

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