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Nach zehn Jahren: Holmenkollen soll mit Matten ausgestattet werden

Holmenkollen im Sommer; Foto: Konstanze Schneider

Zehn Jahre lang war es der Wunsch des Norwegischen Skiverbandes, das Wahrzeichen der norwegischen Hauptstadt Oslo mit Matten auszustatten. Die Sehnsucht nach Sommersprüngen auf dem berühmten Holmenkollen soll sich nun endlich erfüllen.

Der Holmenkollen zählt mit rund einer Millionen Besucher pro Jahr zu den meistbesuchten Touristenattraktionen in ganz Norwegen. Aus sportlicher Sicht konnte die Schanzenanlage bisher allerdings nur im Winter genutzt werden. Sportmanager Clas Brede Brachten strebt nun auch internationale Wettbewerbe im Sommer wie etwa einen möglichen Sommer-Grand-Prix an. Der letzte Sommer-Grand-Prix in Norwegen fand im Jahr 1997 in Trondheim statt.

„Den Touristen wird dies eine weitaus größere Erfahrung bringen. Sie sehen nicht nur die Anlage, sondern auch, dass sie von denen genutzt wird, für die sie gebaut wurde, nämlich von Skispringern. Es wird ein ganz anderes Interesse am Skisprungsport wecken“, so Braathen gegenüber dem norwegischen Fernsehen NRK.

Holmenkollen als dritte Großschanzen-Trainingsanlage

Auch für den Weltcup-Gesamtsieger 2020/21, Halvor Egner Granerud, sowie allen anderen aktiven Skispringern und Nordisch Kombinierten in Norwegen ist dies ein wichtiges Projekt. Denn aktuell steht einzig und allein der Lysgårdbakken in Lillehammer als Großschanze zum Training zur Verfügung. Die Granåsen-Großschanze in Trondheim wird aktuell umgebaut und modernisiert, sodass auf dieser Anlage im Sommer nicht trainiert werden kann. „Es ist die modernste Sprunganlage in Norwegen und bietet uns eine enorm bessere Gelegenheit, uns auf die internationalen Schanzen vorzubereiten. Und dann ist es gut für die Nachwuchsgewinnung. Midstuen ist zwar schön, Holmenkollen aber cooler“, so Granerud.

Die Kosten für die Mattenbelegung der Schanze belaufen sich auf ca. 30 Mio. NOK, umgerechnet etwa 3 Mio. Euro. Für eine nationale Sporteinrichtung wie den Holmenkollen können in Norwegen bis zu 50 % der Kosten vom Staat getragen werden. Der Rest muss vonseiten des Skiverbandes oder privaten Geldgebern selbst getragen werden. Für Sportdirektor Braathen dennoch ein fairer Preis: „Es ist wahrscheinlich ein sehr niedriger Preis im Verhältnis zu dem Einkommen, das dadurch erzielt wird, wenn man bedenkt, dass der Kunststoff eine Lebensdauer von 30 Jahren hat. Ich denke, Sie können diese Investition in zwei bis drei Jahren wieder einholen.“

Quelle: NRK

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