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Marius Lindvik: Straßenarbeiten als Nebenjob während der Corona-Pause

Foto: Konstanze Schneider

Marius Lindvik ist einer der aufstrebenden Talente im norwegischen Team. In der vergangenen Saison wurde der 21-Jährige quasi über Nacht zum Star. Doch während der Corona-Pause widmete sich der Norweger einer ganz anderen Aufgabe, die nicht zum täglichen Profil eines Profisportlers passt. In der norwegischen Tageszeitung Nettavisen berichtet er über seine Erfahrungen.

Marius Lindvik, der für den Rælingen Skiklubb startet, hat eine erfolgreiche Saison hinter sich. Seinen ersten Weltcupsieg feierte der Norweger beim traditionsreichen Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen während der 68. Vierschanzentournee. Im darauffolgenden Bergiselspringen in Innsbruck am 4. Januar 2020, legte er mit einem weiteren Weltcupsieg nach. Mit fünf Podestplätzen in der Saison 2019/20, belegte der Youngster am Ende als bester Norweger den 7. Platz im Gesamtweltcup. Bei den beiden wichtigsten Großereignissen, der Vierschanzentournee und der Raw Air, landete der 21-Jährige jeweils in den Top 3. „Es hat wirklich Spaß gemacht, endlich mein volles Potenzial zu zeigen. Es war cool, einen echten Durchbruch im Weltcup zu erzielen“, so ein zufriedener Lindvik gegenüber Nettavisen. Von einem so jungen Athleten eine solche Leistung erwartet, haben jedoch die wenigsten.

Mit seinen zunehmenden Erfolgen wurde der junge Norweger immer populärer. Neue Umstände für den Junioren-Weltmeister von 2018, der damit ganz gelassen umzugehen scheint: „Praktisch jeder wollte ein Bild oder ein Autogramm von mir. Außerdem kamen viele neue Follower bei Instagram hinzu und die Medien interessierten sich ständig für mich. Das alles wurde ein wesentlicher Bestandteil meines Berufs. Da ich jedoch ein ziemlich ruhiger und flexibler Typ bin, hatte ich damit kein Problem.“

„Dies ist nicht mein Lieblingsjob“

Anstatt die neu gewonnene Aufmerksamkeit voll und ganz zu genießen, arbeitet Lindvik in den vergangenen Wochen bei Mesta AS, einem norwegischen Straßenbau-Unternehmen. Den Job bekam er über einen Nachbarn von Zuhause. Der Silbermedaillengewinner der Olympischen Jugendspiele 2016 erzählt: „Es sollte sichergestellt werden, dass Menschen nicht dorthin gehen, wo es Bagger gibt. Darüber hinaus wurde an einigen Stellen fertiges Gras gelegt, Zellstoff herausgezogen, um Asphalt darauf zu legen und Gehwege zu bauen.“ Er gab jedoch auch zu, dass es nicht sein Lieblingsjob sei.

„Ich habe unser Trainings-Programm analysiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich diesen Sommer auch arbeiten kann. Es ist in Ordnung“, so Marius Lindvik. Bis sich der zweifache Weltcupsieger wieder zu einhundert Prozent auf das Skispringen konzentrieren muss, dauert es noch ein paar Wochen. Neben seinen Aufgaben im norwegischen Bausektor, versucht Lindvik die Trainigseinheiten trotzdem so gut wie möglich zu nutzen.

„Ich muss gut vorbereitet sein, wenn die Saison beginnt“

Der Norweger, der sein Debüt im Weltcup bereits im Dezember 2015 gab, arbeitet hart daran, seine positive Entwicklung fortzusetzen, um vielleicht noch besser zu werden. „In letzter Zeit gab es gute Trainings. Wir hatten viel Zeit für physisches Training und allgemeine Grundlagen. Ich habe daran gearbeitet, das richtige Maß an Kraft zu erreichen. Wenn ich in die Fußstapfen der vergangenen Saison treten möchte, muss ich gut vorbereitet sein“, fasst das norwegische Talent zusammen. Gegenüber Nettavisen sagte er auch, dass er in allen Punkten etwas besser werden müsse.

Weiterhin erklärte Lindvik, dass er das Preisgeld seines 3. Platzes in der Raw Air Wertung gerne auf einem Sparkonto anlegen möchte. Bleibt zu hoffen, dass er, aufgrund der finanziellen Probleme im norwegischen Skiverband, in der kommenden Saison nicht auf dieses zurückgreifen muss. 

Quelle: Nettavisen.no

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