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Junioren-WM nach Lahti verlegt, Sarah Lewis nicht mehr Generalsekretärin

Übergabe der FIS-Flagge an Zakopane bei der Junioren-WM in Oberwiesenthal 2020; Fotos: Jan Simon Schäfer

Das FIS Council, höchstes Entscheidungsgremium im Internationalen Skiverband, hat bei seiner Herbstsitzung einige zentrale Entscheidungen auch für den Skisprungbereich getroffen.

Zunächst gibt es Änderungen bei den nächsten Junioren-Weltmeisterschaften. Diese sollten ursprünglich vom 30. Januar bis 7. Februar 2021 in Zakopane stattfinden. Aufgrund der durch ein aktuelles Pandemiegesetz beschränkten Teilnehmerzahlen bei Sportveranstaltungen gab der polnische Skiverband die Veranstaltung jedoch zurück und bat um eine Verlegung. Diesem Wunsch wurde nun seitens der FIS entsprochen, die auch bereits Ersatzausrichter präsentieren konnte. So finden die Wettkämpfe im Skisprung und in der Nordischen Kombination im finnischen Lahti statt, das bereits 2019 Veranstalter war und sich daher offensichtlich kurzfristig zu einer erneuten Übernahme des Events bereiterklärte. Der Nachwuchs im Langlauf hingegen wird seine neuen Weltmeister in Pragelato (Italien) küren. Zakopane übernimmt im darauffolgenden Jahr die Organisation der Junioren-WM.

UPDATE vom 11. Oktober: Die FIS hat ihre Ankündigung zur Junioren-WM wieder zurückgezogen. Offensichtlich handelte es sich bei der frühzeitigen Verkündung der Austragungsorte Lahti und Pragelato um ein Versehen. Die Weltmeisterschaft werde zwar nach Disziplinen aufgeteilt, die konkreten Veranstalter würden aber erst in den nächsten Wochen „finalisiert“.

Generalsekretärin entlassen

Einen Paukenschlag gab es in der Leitungsebene des Skiverbands: Mit sofortiger Wirkung wurde Generalsekretärin Sarah Lewis von ihrem Amt entbunden. Begründet wurde dieser Schritt, für den sich eine große Mehrheit ausgesprochen habe, mit einem „kompletten Vertrauensverlust“. Lewis war seit 20 Jahren in dieser Position tätig und wurde auch als potentielle Kandidatin für die Nachfolge des scheidenden FIS-Präsidenten Gian Franco Kasper gehandelt. Bislang wurde nicht bekannt, ob diese Bemühungen im Zusammenhang mit der Trennung stehen.

Flour-Verbot kommt erst 2021

Schon länger stehen flourhaltige Ski-Wachse aufgrund ihrer negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit in der Kritik. Im November 2019 hatte der FIS-Vorstand deshalb entschieden, diese ab der Saison 2020/21 zu verbieten. Um die Einhaltung dieser Regelung zu überprüfen, sollte ein handliches Prüfgerät und begleitende Prüfprotokolle entwickelt werden. Wenngleich dies mittlerweile gelungen ist und die Abweichung von den tatsächlichen Fluorwerten laut FIS bereits bei unter einem Prozent liegt, wurden auch potentielle Fehlerquellen bei den Messungen deutlich, die weitere Überprüfungen und Anpassungen nötig machen. Diese sollen nun in der kommenden Wintersaison erfolgen, sodass das Flourverbot erst zum 1. Juli 2021 in Kraft tritt.

FIS-Generalsekretärin Sarah Lewis bei der Eröffnung der Junioren-WM 2020

Finanzieller Zuschuss für Organisatoren

Aufgrund der deutlich reduzierten Zuschauerzahlen im Winter stehen die Organisatoren vor großen finanziellen Herausforderungen. Gleichzeitig entstehen zusätzliche Kosten durch die Umsetzung von Hygiene- und Schutzmaßnahmen. Die FIS hat nun beschlossen, einen Zuschuss im Wert von 20 Prozent des jeweiligen Preisgelds pro durchgeführtem Weltcupwettbewerb auszuschütten, das durch den Veranstalter gezahlt wird. Für alle Diziplinen ergibt dies einen Gesamtbetrag von etwa 4 Mio. Euro, einzelnen Organisatoren wird der Blick in die Bücher dennoch Kopfzerbrechen bereiten.

Quelle: FIS

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