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Dimitry Vassiliev beendet seine aktive Skisprung-Karriere

Foto: Konstanze Schneider

Mit Dimitry Vassiliev (41) gibt ein bekannter Name des russischen Skispringens sein Karriereende bekannt. Der 41-Jähirge bleibt dem Sport aber in einer anderen Funktion treu.

Immer wieder hatte der 41-Jährige aus Ufa (Republik Baschkortostan, östlicher Teil des europäischen Russlands) mit diversen Verletzungen zu kämpfen. In der Saison 2020/2021 kam Vassiliev unter anderem aufgrund von Rückenproblemen nicht zum Einsatz im Weltcup und konnte sich auch gegenüber der deutlich jüngeren Konkurrenz im russischen Team nicht mehr behaupten, weshalb der Routinier nun seine Bretter an den Nagel hängt.

Ab kommendem Winter im Trainer-Team

Doch Dimitry Vassiliev bleibt dem Skispringen auch weiterhin erhalten. Mit seiner langjährigen Weltcup-Erfahrung soll er schon im anstehenden Winter 2021/2022 das russische Trainer-Team um Evgeny Plekhov verstärken. Vor allem seine Fähigkeiten als Flieger soll Vassiliev vermitteln, erklärte Cheftrainer Plekhov gegenüber dem russischen Portal skisport.ru.

Dimitry Vassiliev, der 1979 in der Sowjetunion zur Welt kam, begann im Alter von acht Jahren mit dem Skispringen. Über den Umweg der nordischen Kombination konzentrierte sich der russische Flug-Spezialist ab seinem 14. Lebensjahr voll und ganz auf das Spezialspringen. Vassiliev gab 1997 sein Debüt im Continentalcup und startete 1998 zum ersten Mal im Weltcup. In den frühen 2000er machte Dimitry Vassiliev erstmalig mit Top-Resultaten auf sich aufmerksam.

Erster Dopingfall im Skispringen – Rückkehr mit vielen Highlights

Doch auch mit einem Doping-Skandal geriet der heute 41-Jährige in die Schlagzeilen. Vassiliev wurde Anfang 2001 Diurektikum Furosemid zum Abnehmen nachgewiesen. Rang drei bei der Vierschanzentournee 2000/2001 in Innsbruck wurde ihm nachträglich aberkannt. Außerdem bekam er für das Dopingvergehen eine zweijährige Sperre. Den kurz vor der Dopingkontrolle erreichten zweiten Platz in Garmisch-Partenkirchen (2001) durfte er indes behalten.

Nach der Doping-Sperre sollte Vassiliev einige Zeit brauchen, um sich wieder nach vorne zu kämpfen. Dass es der Russe auch ohne verbotene Substanzen weit nach vorne schafft, zeigte der Flieger aus Ufa vor allem in den Jahren 2006 bis 2009. Die Wintersaison 2008/2009 beendete Dimitry Vassiliev als Fünfter der Weltcup-Gesamtwertung, dazu Rang sechs in der Skiflug-Wertung. Seine immer wieder aufkommenden Knie- und Rückenschmerzen zwangen ihn zwar zu teils längeren Pausen. Doch auch sein eiserner Wille, stets wieder zurückzukehren, verschaffte ihm international hohes Ansehen.

Der Überraschung in Sotchi folgte fast ein Weltrekord

Auch wenn die 2010er-Jahre nicht mehr so erfolgreich waren, so konnte der Mann aus Ufa noch punktuell für Sternstunden sorgen. So zum Beispiel bei den Olympischen Winterspielen in Sotchi 2014, wo er das russische Publikum vor allem auf der Großschanze mit weiten Sätzen entzückte. Ein Jahr später dann sein prägendster Flug: Auf der Schanze in Vikersund segelte Vassiliev auf 254 Meter – konnte den Sprung aber nicht stehen. Es wäre sonst ein neuer Weltrekord gewesen.

Seinen letzten Sieg im Continentalcup feierte Dimitry Vassiliev 2018 beim Conti-Cup in Klingenthal. In genau jener Sprungserie startete der russische Routinier zuletzt am 29. Februar 2020 im norwegischen Rena. Mit insgesamt neun Einzel-Podestplätzen im Weltcup sowie drei weiteren Podiumsplätzen im Team verabschiedet sich der 41-Jährige nun vom aktiven Skispringen.

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