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COC in Innsbruck: Simon Ammann meldet sich zurück – DSV-Adler erleben herbe Enttäuschung

Simon Ammann, Foto: Konstanze Schneider

Er ist zweifellos eines der größten Stehaufmännchen im Skisprung-Geschäft: Simon Ammann meldet sich mit einem Überraschungserfolg am Bergisel zurück. Der viermalige Olympiasieger gewann das Springen am Nachmittag, nachdem zuvor Alexander Zniszczol triumphierte. Die DSV-Adler enttäuschten dagegen, mit einer Ausnahme, auf ganzer Linie.

Mit viel Spannung dürften die deutschen Fans die Auftritte von Richard Freitag, Andreas Wellinger und David Siegel erwartet haben. Doch bereits im ersten Springen hatten die DSV-Adler nichts mit den vorderen Plätzen zu tun. So gewann der Pole Alexander Zniszczol das Springen mit 128 und 127,5 Metern (259,5 Punkte) souverän vor Andreas Haare (248,5) und den beiden Österreichern Niklas Bachinger (246,8) und Markus Schiffner (246,6). Nach dem Slowenen Lovro Kos, belegten die weltcuperfahrenen Springer Macej Kot, Manuel Fettner und Naoki Nakamura die Ränge sechs bis acht. Simon Ammann ging es mit Rang elf dagegen eher ruhig an. Für eine positive Überraschung sorgte der Ukrainer Vitaly Kalinichenko auf Rang 13.

Freitag, Wellinger und Siegel erleben bittere Enttäuschung

Weniger positiv ist jedoch die Tatsache, dass der Skisprung-Exot damit besser abschnitt, als der stärkste deutsche Teilnehmer. So belegte Phillip Raimund, der es zur Tournee nicht in die Nationale Gruppe geschafft hat, mit Sprüngen auf 125 und 122,5 Meter Platz 14. Damit war er jedoch der einzige DSV-Adler, der mit seinem Ergebnis zufrieden sein konnte. So landete Moritz Bär auf einem eher mäßigen 23. Platz. Noch schlechter lief es dagegen für die drei erfahrensten Deutschen. So reiste Richard Freitag eigentlich mit den Ambitionen nach Innsbruck, um einen Bonus-Startplatz für den Weltcup zu erspringen. Mit Sprüngen auf 119 und 119,5 Metern und Rang 29 rückte dieses Ziel jedoch in weite Ferne. Ein verblüffend schwaches Ergebnis, auf einer Schanze, auf der er 2015 noch einen Weltcup gewinnen konnte. Noch schlechter lief es jedoch für David Siegel und Andreas Wellinger. So kommen beide nach ihrer Knieverletzung einfach nicht in Schwung. So belegte Siegel Rang 39, während Wellinger sogar auf Rang 50 abstürzte. Auch Luca Roth konnte als 36. nicht punkten.

Simon Ammann gewinnt zweites Springen – Phillip Raimund überrascht

Da das für Sonntag angesetzte Springen vorverlegt wurde, schlug die große Stunde für Simon Ammann schon heute. So gewann der Schweizer das zweite Springen mit Sprüngen auf 125,5 und 124,5 Metern. Selbst wenn es sich nur um die zweite Liga des handelt, so ist dies ein klares Lebenszeichen vom viermaligen Olympiasiegern. Nach seinen bisherigen Saisonleistungen ist dieser Erfolg jedenfalls eine dicke Überraschung und macht Hoffnung auf eine erfolgreiche Rückkehr in den Weltcup. Auf den Rängen zwei und drei platzierten sich die Youngstars Niklas Bachinger (123 und 124,5 Meter) und Lovro Kos (125,5 und 122 Meter). Nach Manuel Fettner sorgte Phillip Raimund mit Rang fünf für die einzige große positive Überraschung aus deutscher Sicht. Mit Sprüngen auf 121 und 124 Meter verpasste er das Podium lediglich um 1,2 Punkte. Während Markus Schiffner Rang sechs einfuhr, musste sich Alexander Zniszczol diesmal mit Rang sieben begnügen. Vitaly Kalinichenko schaffte als Zehnter sogar ein noch größeres Ausrufezeichen als am Vormittag.

Erneute Enttäuschung für Freitag, Wellinger und Co

Bei den DSV-Adler zeichnete sich leider ein ähnliches Bild ab, wie beim ersten Wettkampf. Richard Freitag steigerte sich mit 114,5 und 122 Meter zwar zumindest auf Rang 20, so ist dies für einen solch hochveranlagten Springer kaum nennenswert. Auch für Moritz Bär lief es nicht rund. So wurde dieser im zweiten Durchgang disqualifiziert, nachdem er als 30. den Sprung ins Finale geschafft hat. David Siegel verfehlte dieses dagegen als 33. knapp. Erneut deutlich schied dagegen Andreas Wellinger aus, der nur auf Rang 42 landete. Ein enttäuschendes Ergebnis des Olympiasiegers, das wie das Abschneiden des gesamten Teams, einige Fragen aufwirft. So deutete sich die Schwäche der zweiten Reihe im Deutschen Skispringen schon bei der Tournee ab. Auch die Ergebnisse aus den Fis-Cups und Alpencups verheißen seit längeren nichts gutes für den Nachwuchs. So kann man sich sicher sein, dass hier noch einige Gespräche folgen werden und müssen.

Ergebnis 1. Springen

Ergebnis 2. Springen

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